Tennis GHTC erkämpft sich im Derby noch ein 3:3

Mönchengladbach · Der HTC Blau-Weiß Krefeld sieht in Gladbach schon wie der sichere Sieger aus, doch am Ende bleiben beide Teams unbesiegt. Die Hausherren haben in den Match-Tie-Breaks und den Doppeln das bessere Ende für sich. Um den Titel mitspielen wird der GHTC aber wohl nach nun drei Remis in Serie nicht mehr.

 Andrej Martin lieferte dem Krefelder Andrea Collarini einen überragenden Kampf, musste sich aber im Match-Tie-Break geschlagen geben.

Andrej Martin lieferte dem Krefelder Andrea Collarini einen überragenden Kampf, musste sich aber im Match-Tie-Break geschlagen geben.

Foto: Theo Titz

Es sah am Sonntagmittag nicht gut aus für den Gladbacher HTC, überhaupt nicht gut, um genau zu sein. Brasiliens Nummer eins, Rogerio Dutra Silva, auf dessen Premiere Teamchef Henrik Schmidt sich so gefreut hatte, hatte gerade mit einem Doppelfehler sein Match gegen Rocardo Ojeda Lara beendet, die Gäste des Krefelder HTC Blau-Weiß führten so nach dem Sieg von Federico Gaio gegen Daniel Gimeno Traver mit 2:0. „Wir haben in allen Einzeln Vorteile in der Rangliste, aber die Krefelder spielen einfach richtig gut. Wenigstens sind noch vier Punkte zu vergeben“, sagte Schmidt mit einem gequälten Lächeln. Doch auch in den beiden anschließenden Einzeln sprach erst einmal nichts für die Gladbacher: Andrea Collarini nahm Andrej Martin ebenso den ersten Satz ab wie Alessandro Giannessi dem Ungarn Marton Fucsovics. Vor allem diese Partie war zu diesem Zeitpunkt eher eine Lehrstunde. Alles sah nach einem 4:0 nach den Einzeln für Krefeld und damit der ersten Saisonniederlage für Gladbach aus.

Doch dann stemmten sich Martin und Fucsovics gegen die Niederlagen – und wie! Beide zwangen ihre Gegner im zweiten Satz in den Tie-Break und beide gewannen ihn. So mussten die Match-Tie-Breaks entscheiden und Fucsovics gewann seinen mit 10:5 auch klar. Ein Lebenszeichen des GHTC. Die Krönung aus Gladbacher Sicht verpasste allerdings Martin, der sich dem agilen Collarini im Match-Tie-Break geschlagen geben musste.

So stand es nach den Einzeln 1:3 aus Sicht der Hausherren, die Gäste waren also immer noch deutlich im Vorteil. Doch dann gewannen Martin und Roman Jebavy das erste Doppel und verkürzten so auf 2:3 – erneut hatte der Match-Tie-Break entscheiden müssen. Das war aber nur die Ouvertüre zum großen Finale, das das zweite Doppel bot: Da gewannen Dutra Silva und Gimeno Traver den ersten Satz im Tie-Break, den zweiten holten sich Giannessi und Gaio ebenfalls im Tie-Break, so dass es erneut in den Entscheidungssatz gehen musste. Da führte das Krefelder Duo bereits 4:0, doch dann schlugen die Gladbacher mit sechs Punkten in Folge zurück. Über den 6:6-Ausgleich hatten dann die GHTC-Spieler das bessere Ende für sich, und das schlussendliche 3:3 fühlte sich für die Hausherren nach diesem Spielverlauf wie ein Sieg an.

„Wir machen das hier schon viele Jahre“, sagte Gladbachs Schmidt, atmete tief ein und ergänzte: „Aber diese Saison ist verrückt. Wir sind jetzt oft als Favorit ins Spiel gegangen, fangen dabei aber leider auch oft schlecht an. Wie die Jungs dann aber kämpfen, ist unmenschlich. Wie sie sich alle gegen die Niederlage stemmen: Das ist Teamgeist. Und was sie in den Doppeln gezeigt haben, war erste Sahne.“ Zwar weiß Schmidt, dass das dritte Remis in Folge nach dem 5:1-Auftaktsieg in Reutlingen das Saisonziel, so lange wie möglich oben mitzuspielen, gefährdet, er sagte aber auch: „Die Punktebilanz ist ein wenig der Wermutstropfen, das stimmt. Aber wir hatten gegen Krefeld fast ein 0:4 nach den Einzeln und gehen noch mit einem 3:3 raus. Von der Spannung her gehen die Leute zufrieden nach Hause.“

Sein Gegenüber, Olaf Merkel, sagte: „Es war eine furiose Einzelrunde, von einem 4:0 für uns bis zu einem 2:2 war alles drin. Letztlich haben da Nuancen entschieden, aber wir waren auch mit dem 3:1 nach den Einzeln zufrieden. Das Unentschieden hätten wir vorher direkt genommen, vor allem bei der Truppe, die der GHTC aufgestellt hat. Nach dem Spielverlauf fühlt sich das nicht schön an, aber es ist auch kein Beinbruch. Wir sind weiter ungeschlagen und haben unentschieden gespielt bei einem Team, das um die Meisterschaft mitspielen will.“ Davon müssen sich die Gladbacher aber wohl nun verabschieden. Spannendes Tennis werden sie weiterhin bieten.

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