Schwimmen "Das Hauptziel für jeden ist die Verbesserung der Bestzeit"

Mönchengladbach · Der Cheftrainer der SG Mönchengladbach über seinen Besuch in den USA, sein Saisonfazit und die Ziele für das kommende Jahr.

Sie haben Anfang September in New Orleans den Deutschen Schwimmverband bei der Asca World Clinic, der internationalen Schwimmtrainer-Konferenz, vertreten. Wie kam es zu diesem Engagement?

Jayasundara Ich bin vom DSV gefragt worden, da ich Trainerreferent im Landesverband bin und zuvor schon besondere Aufgaben übernommen habe. Und sicher ist dem Verband auch nicht verborgen geblieben, dass sich die Mönchengladbacher Schwimmer im vergangenen Jahr sehr gut entwickelt haben. Natürlich habe ich die Einladung gerne angenommen.

Sie trafen dort unter anderem Bob Bowmann, den Trainer von Michael Phelps, der bei Olympia 22 Medaillen gewann. Wie ist die Kommunikation mit solchen Trainergrößen?

Jayasundara Es ist generell eine sehr offene und angenehme Atmosphäre. Die Amerikaner scheuen sich nicht, über ihre Trainingsmethoden zu sprechen. Insgesamt haben 1300 Trainer aus der ganzen Welt teilgenommen. Da gibt es schon einen enormen Wissensaustausch.

Welche Erkenntnisse haben Sie aus den USA mitgebracht?

Jayasundara Es gab keine Weltneuheiten, aber man nimmt immer neue Ideen mit. Grundsätzlich haben viele Nationen bessere Bedingungen als wir, da sie Schule und Training besser kombiniert haben und die Sportler somit mehr Trainingseinheiten absolvieren können.

Können Sie etwas aus den zahlreichen Vorträgen in Ihre tägliche Arbeit bei der SG Mönchengladbach umsetzen?

Jayasundara Eins zu eins ist das kaum möglich, da die Bedingungen ja völlig verschieden sind. Natürlich gibt es immer etwas zu optimieren, aber insgesamt bin ich durch die Konferenz bestätigt worden, dass wir in Mönchengladbach den richtigen Weg eingeschlagen haben. Das Wichtigste in der Trainingsarbeit ist sowieso die Zielstrebigkeit des Athleten. Wenn er nicht motiviert und diszipliniert arbeitet, um sein Potenzial auszuschöpfen, hilft das beste Rezept nicht.

Wie fällt Ihr Fazit aus nach dem ersten Jahr in Mönchengladbach?

Jayasundara Ich bin mit der Entwicklung sehr zufrieden. Wir haben mittlerweile fünf Kadersportler und waren bei den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften mit acht Schwimmern vertreten. Dabei muss man bedenken, dass wir viele Schüler in unserem jungen Team haben. Wie sie den enormen Aufwand mit Schule und Leistungssport angenommen haben, verdient Hochachtung. Denn ich habe schon in der Trainingssteuerung einiges geändert. Doch die Sportler haben die Umstellungen gut aufgenommen und sind durch die Verbesserungen bestätigt worden.

Wie lauten die Ziele für die nun beginnende Saison?

Jayasundara Das Hauptziel für jeden ist zunächst die Verbesserung der Bestzeit. Eine Leistungssteigerung würde bei einigen Sportlern sicher auch zu Medaillen führen. Und bei den Deutschen Mannschafts-Meisterschaften, wo wir in der Oberliga starten, wollen wir uns konkurrenzfähig zeigen, auch wenn uns einige Schwimmer aufgrund ihres Studiums verlassen haben. Doch wir müssen unsere Aufgabe langfristig sehen. Wir wollen das Team weiterentwickeln, für bessere Bedingungen sorgen und Kinder für den Schwimmsport begeistern.

THOMAS GRULKE FÜHRTE DAS GESPRÄCH

(togr)
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