Für den Sport gilt 2G ab 16 Jahren Landessportbund kritisiert Corona-Regeln für Jugendliche

Nach der neuen Corona-Verordnung müssen auch Jugendliche ab 16 Jahre bereits eine Impfung oder die Genesung nachweisen – wer das nicht hat, ist quasi vom Sport ausgeschlossen. Der Landessportbund lehnt diese Regelung ab.

 Dr. Christoph Niessen, Vorstandsvorsitzender des Landessportbundes NRW.

Dr. Christoph Niessen, Vorstandsvorsitzender des Landessportbundes NRW.

Foto: LSB

Um die neue Corana-Verordnung gab es seit Mittwoch viel Verwirrung über die Lesart. Für welche Ligen gelten nun die Ausnahmen mit den PCR-Tests, nur für den Profi- oder auch für den Amateursport? Eine Passage in der Verordnung war hingegen unmissverständlich, die auch für den Sportbetrieb greift: Die 2G-Regelung gilt bereits für Jugendliche ab 16 Jahre. Auch sie müssen ab sofort eine Impfung oder die Genesung nachweisen – oder können sich mit einem kostenpflichtigen PCR-Test freitesten, wenn das vom jeweiligen Sportverband zugelassen ist.

Christoph Niessen, Vorsitzender des Landessportbundes NRW, kritisiert diese Maßnahme. „Gerade für die 16-, 17- und 18-Jährigen finden wir das nicht richtig.  Wir unterstützen die Landesregierung bei jeglichen Maßnahmen, den Impfdruck zu erhöhen. Aber die Jugendlichen unter Druck zu setzen, ist nicht zielführend, weil sie die Intensivstationen nicht belasten“, sagte Niessen unserer Redaktion und fügte an: „Jugendliche müssen sich auch unter Pandemiebedingungen bewegen – aus sozialen Gründen sowie aus Bildung- und Entwicklungsgründen.“

Das ist nach der neuen Verordnung für viele nicht-immunisierte Jugendliche nun nicht mehr möglich. Sie seien laut Niessen vom Sportbetrieb ausgeschlossen. Das könnte auch Auswirkungen auf den Spielbetrieb in Jugendligen haben.

Johannes Gathen, Geschäftsführer des Stadtsportbundes in Mönchengladbach (SSB), merkte in dem Zusammenhang an: „Die Jugendlichen sind in der Schule, in der sie regelmäßig getestet werden und nehmen am sozialen Leben teil. Aber am Sport dürfen sie dann nicht teilnehmen.“ Gathen ist zugleich aber froh, dass die neue Verordnung Sport generell weiter zulässt. Die Impfquote liegt in Nordrhein-Westfalen laut Robert-Koch-Institut bei den zwölf bis 17-Jährigen derzeit bei 58 Prozent. Daniel Brickwedde

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