Fußball Borussias Sonntagsspiele sorgen für Gesprächsstoff

Zusammengezuckt ist Horst Imdahl bei Bekanntwerden der ersten Bundesliga-Spieltermine nicht. Der Vorsitzende des Rheydter Spielvereins macht sich keine Sorgen, dass die ersten Ansetzungen der DFL negative Auswirkungen für seinen Verein haben werden.

Das ist Borussias Kader 2009/2010
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Obwohl Borussia gleich zu Saisonbeginn dreimal sonntags antreten muss, die ersten beiden Spiele gar am neu geschaffenen Termin um 15.30 Uhr. Wenn Gladbach am 16. August sein erstes Heimspiel im Borussia-Park bestreitet, wird der RSV beinahe zeitgleich in seine Landesliga-Saison starten.

Unter Schumacher mehr gelitten

"Ich glaube, wir haben mehr gelitten, als Michael Schumacher noch Formel 1 gefahren ist und die Rennen um 14 Uhr begonnen haben. Borussias Spiele werden sich bei uns im Fan-Bereich nicht so bemerkbar machen", sagt Imdahl. Nur bei einem Derby wie das Spiel gegen den 1. FC Mönchengladbach könne es bei einer Überschneidung Einbußen geben.

Auch wenn es der RSV-Vorsitzende locker nimmt: Borussias "Sonntagstour" zum Start der Bundesliga ist ein Thema bei den Amateurvereinen der Stadt. Und kaum einer ist glücklich mit den neuen Anstoßzeiten der Profis.

"Die kleinen Vereine sind so schon gebeutelt, jetzt wird es noch schlimmer. So macht der DFB den Amateur-Fußball langsam kaputt", sagt Detlef Prinzen.

Der Fußball-Obmann des Bezirksligisten Sportfreunde Neuwerk rechnet mit einem Zuschauerschwund von rund einem Drittel, wenn zeitgleich Borussia spielt. "Es sind ja nicht nur die Leute, die ins Stadion gehen. Auch die Live-Übertragungen halten unsere Zuschauer ab", sagt Prinzen, den vor allem der neue 15.30 Uhr-Termin stört. Dass Spieler lieber in den Borussia-Park als zu den eigenen Spielen gehen, kann er sich indes nicht vorstellen.

"Ich glaube nicht, dass die Sonntagsspiele große Auswirkungen auf meine Mannschaft oder unsere Fans haben werden", sagt der Trainer des Bezirksligisten Fortuna Mönchengladbach, Stephan Houben. Allerdings könne es bei der Reserve, die in der Kreislia B spielt und in der viele Borussenfans stehen, zu Problemen kommen.

Auch Borussia und ihre Fans sind nicht eben erfreut über die Häufung der Sonntagseinsätze zu Saisonbeginn. "Der neue Spielplan bringt neue Anstoßzeiten mit sich, das war uns klar. Die Tatsache, dass wir an den ersten drei Spieltagen dreimal sonntags antreten müssen, ist jedoch unglücklich. Ich kann verstehen, dass unsere Fans das ärgert und wir haben unser Unverständnis bereits gegenüber der DFL geäußert. Ich gehe davon aus, dass sich die DFL an ihre Zusage hält, bei der Spielansetzung über die Saison verteilt alle Klubs gleichrangig zu behandeln", sagte Borussias Geschäftsführer Stephan Schippers.

(RP)
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