Hockey Darum ist Jan Klatt ein Trainer mit Herzblut für den GHTC

Mönchengladbach · Ein Ur-Gestein des Gladbacher HTC tritt die Nachfolge von Trainer Marcus Küppers an: Jan Klatt. Der 43-Jährige, der eine lange Erfolgsgeschichte im Klub hat, soll den Hockey-Zweitligisten wieder zu mehr Stabilität führen.

 Jan Klatt ist zurück auf der Trainerbank des Gladbacher HTC.

Jan Klatt ist zurück auf der Trainerbank des Gladbacher HTC.

Foto: Ja/Susanne Breithaupt

Jan Klatt ist beim Gladbacher HTC nicht wegzudenken. Das GHTC-Urgestein kämpft im Verein an allen Fronten. Zuletzt begeisterte er mit seinem Ideenreichtum die kurzzeitige Erstliga-Rückkehr der Herren, wodurch die Heimspiele zu einem echten Spektakel wurden. Dass Klatt nicht nur das Drumherum kann, ist über die Mönchengladbacher Stadtgrenzen bekannt.

Als Spieler gewann er 1997 mit den GHTC-Herren den Europapokal der Pokalsieger, von 2007 bis 2010 führte er vier Jugendmannschaften als Trainer und überragender Motivator zu Deutschen Meistertiteln. Und auch für die Bundesliga-Herren hatte Klatt die Verantwortung (2011 bis 2014) schon inne.

Jetzt steht der 43-Jährige wieder an der Seitenlinie und soll die Gladbacher Zweitliga-Herren zu mehr Stabilität führen. Nach dem Abschied von Marcus Küppers haben sich die Gladbacher für eine interne Lösung entschieden.

Frank Steimel, Vorsitzender der GHTC, hat dabei ein gutes Gefühl. „Uns war wichtig, dass wir wieder einen Trainer bekommen, der, wie auch sein Vorgänger, mit vollem Herzblut dabei ist. Da ist Jan natürlich prädestiniert. Er brennt unglaublich für den Verein. Ich bin sehr guter Hoffnung, dass die Mannschaft eine gute Entwicklung nehmen wird“, sagt er.

Jan Klatt arbeitet daran nicht allein. Mit Marcus Funken steht ein neuer Co-Trainer an seiner Seite. Komplettiert wird das Team von Andreas Grollich (Athletik), Jan Rees, Kay van der Forst (beide Torwarttrainer), Nils Helbig (Video) und Peter Bongartz (Phsyio). Klatt freut sich auf die Zusammenarbeit: „Wir haben uns da bewusst etwas breiter aufgestellt, weil man im Team einfach mehr erreichen kann.“

Trotz aller Vorschusslorbeeren haben die Verantwortlichen eine schwere Aufgabe vor der Brust. Mit Niklas Braun (zum Düsseldorfer HC gewechselt), Florian Jansen (SC Frankfurt 1880) und Tom Spenrath (beruflich verhindert) stehen die letzten drei Spielführer nicht mehr zur Verfügung. Dazu wird auch Marcus Funken verletzungsbedingt nicht mehr zum Schläger greifen können. Neuer Spielführer bei den Gladbachern ist nun Felix Krause.

Demgegenüber setzt der GHTC bei den Verstärkungen auf seine eigene Jugend und hat wieder etliche Talente in den Kader hochgezogen. Beim letzten Vorbereitungsturnier vor dem Start lag der Altersdurchschnitt bei 22,2 Jahren, und auch im vorletzten Testspiel gegen SW Köln (0:1) wies die Statistik einen ähnlichen Wert aus. Auch der einzige externe Neuzugang ist ein alter Bekannter: Tobias Braun (zurück aus Hamburg) stammt aus der GHTC-Jugend.

Ob noch weitere Verstärkung hinzukommt, ist noch nicht abschließend geklärt. Geplant ist, dass die Südafrikaner Dayaan Cassiem, Mustaphaa Cassiem (beides Olympiateilnehmer) und Melrick Maddocks zum Team stoßen sollen. Die Organisation ist aber nicht einfach, wie Klatt verrät. „Die Pandemie erschwert die Sache. Aktuell stehen letzte Gespräche mit der Botschaft an“, sagt er.

Weil es Pandemie-bedingt keine Absteiger gab, ist die Anzahl der Teams in der 2. Bundesliga auf zwölf Teams angewachsen. Entsprechend straff gestaltet sich der Spielplan. Bis zum 31. Oktober muss das Klatt-Team satte elf Partien absolvieren.

Aber nicht nur die enge Taktung sorgt für Druck, sondern auch die Tatsache, dass die Liga wieder auf zehn Teams reduziert werden soll. Das macht die Sache kompliziert. Und ambitioniert.

Denn wenn das Worst-Case-Szenario eintreten würde (mit der Betonung des Konjunktivs), könnte es sein, dass gleich fünf Mannschaften in die Regionalliga absteigen müssen. Das wäre dann der Fall, wenn aus der 1. Bundesliga zwei Nordvereine absteigen.

Damit die Gladbacher Herren aber erst gar nicht ins Grübeln und zu derartigen Rechenspielchen kommen, soll frühzeitig gepunktet werden, wie Klatt vorgibt: „Unser erstes Ziel ist der Klassenerhalt. Dafür wollen wir so schnell wie möglich eine gute Grundlage legen.“

Termin Zum Auftakt der Hinrunde (die Rückrunde wird im Frühjahr 2022 gespielt), steht für den Gladbacher HTC am Sonntag um 14.45 Uhr ein Heimspiel gegen den DHC Hannover auf dem Programm.

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