Handball Borussia erreicht DHB-Pokal
Handball · Daniel Panitz riss sich das Trikot vom Leib und schrie seine pure Freude heraus. Die rund 160 Zuschauer in der Jahnhalle, zumindest die Borussen unter ihnen, klatschten anerkennend für diesen Kraftakt der Borussen.
Es war eine kleine Überraschung in der dritten Runde des Westdeutschen Pokals. Ein Stück Arbeit, das Gladbach in den DHB-Pokal 2012 brachte. Oberligist Borussia gewann gestern Abend gegen den Drittligisten OSC Rheinhausen 33:29 und kegelte die klassenhöheren Duisburger aus dem Pokal. Die Borussen hingegen sind zum ersten Mal wieder dabei seit acht Jahren. "Das war verdient", sagte Trainer Zoran Cutura. "Die bessere Abwehr hat gewonnen." Allerdings gab es gestern auch einen Abgang, der wehtut: Kreisläufer Bennet Johnen wechselt am Saisonende zum TuS Ferndorf, der in die Zweite Bundesliga aufsteigen möchte.
"Wir brauchen keinen Helden"
Borussia führte über weite Strecken des Spiels, allerdings nach sehr zaghaftem Beginn. Nach 19 Minuten stand es 5:9. Cutura nahm seine Auszeit: "Wir hatten zu viel Respekt. Ich habe meinen Spielern gesagt: Wir brauchen keinen Helden, sondern eine kompakte Mannschaft." Und das wirkte. Die Gladbacher legten ihre Scheu ab. Innerhalb weniger Minuten schaffte Borussia den 9:10-Anschluss. Und wenige Sekunden vor der Pause gelang dem starken Spielmacher Sascha Ranftler sogar die erste Gladbacher Führung zum 13:12.
Borussias Abwehr wurde nach dem Seitenwechsel immer besser und ließ stetig weniger gezielte Würfe der Gäste zu. Niko Merten engte effektiv die Kreise von Torjäger Mirko Szymanowicz ein. Die Gladbacher waren handlungsschneller und holten sich viele Bälle, die nach einem Tempogegenstoß im Netz der Rheinhausener endeten. Nach 43 Minuten führten die Hausherren 22:17. Zehn Minuten vor Schluss verkürzten die Gäste auf 24:25, doch der Oberligist behielt trotz Provokationen kühlen Kopf und spielte sogar die offene Manndeckung der Gäste am Ende gekonnt aus — und zog in den DHB-Pokal ein.
Den wird Kreisläufer Bennet Johnen bei Borussia nicht erleben. Der 23-Jährige wechselt nach Ferndorf und hat sich damit gegen ein Angebot des Zweitligisten aus der Nachbarschaft, TV Korschenbroich, entschieden. "Ich wollte unbedingt Bundesliga spielen", sagte Johnen. "Ich freue mich auf Heimspiele vor 1000 Leuten."
Borussia: Mayeur (9 Paraden), Becker — Koenen (5 Tore), Ranftler (5), Elis (5), Stassen, Crone (2), Szymanski (2), Panitz (6), Johnen (2), Merten (2), Kuhlen (4)
