Wird Giesenkirchen durchgereicht? Mit vielen Neuzugängen gegen den erneuten Abstieg

Fußball-Bezirksliga · Nach dem Abstieg aus der Landesliga geht es für DJK/VfL Giesenkirchen auch in Bezirksliga um den Klassenerhalt. Verbesserungspotenzial sieht Trainer Volker Hansen in vielen Bereichen. Zur Trendwende sollen vor allem die Neuverpflichtungen beitragen.

 Volker Hansen, Trainer der DJK/VfL Giesenkirchen

Volker Hansen, Trainer der DJK/VfL Giesenkirchen

Foto: Heiko van der Velden

Als Absteiger aus der Landesliga peilte Giesenkirchen eine Spielzeit im Mittelfeld an. Stattdessen befindet sich die Mannschaft von Trainer Volker Hansen auch in der neuen Spielklasse im sportlichen Existenzkampf.

So lief die Hinrunde

Der Ton für die Spielzeit war mit nur einem Sieg aus den ersten sechs Spielen schnell gesetzt: Einzig gegen den SSV Grefrath feierte Giesenkirchen zu Saisonbeginn einen Dreier. In Spielen wie gegen Vorst (2:3) und Ligaprimus Dilkrath (1:3) war das Team von Hansen jedoch nahe dran am Punktgewinn – blieb am Ende jedoch ohne Zählbares. Ein Manko, das sich für den Trainer durch die erste Saisonhälfte zog. „In vielen Spielen waren wir nicht schlecht, aber nach vorne nicht effektiv genug. Oft waren die Spiele auf Messers Schneide, wir waren am Ausgleich dran, bekommen dann aber das 1:3 wie gegen Dilkrath.“ Weitere Siege gab es gegen Lürrip (3:2), den VfB Uerdingen (2:1) und gegen Aufstiegsaspirant TuRa Brüggen (2:1). Allerdings bekam die Mannschaft das Momentum dieser Erfolgen nie auf die kommenden Partien übertragen: Nur einmal punktete Giesenkirchen in zwei aufeinanderfolgenden Partien. Insbesondere im Endspurt hatte sich Hansen mehr vorgenommen: Für die letzten drei Spiele rief er sechs Punkte als Ziel aus. Nach dem überraschenden Erfolg gegen Brüggen folgten jedoch Dämpfer gegen Vorst (1:3) und Waldniel (2:3) – wobei Giesenkirchen in Waldniel eine 2:1-Führung in der Nachspielzeit aus der Hand gab. „Das waren zwei unnötige Niederlagen“, sagt Hansen und fügt an: „Das ist nicht unser Anspruch.“ Insgesamt verlor sein Team zehn der 17 Spiele. Mit 15 Punkten belegt die DJK mit Rang 13 den ersten Abstiegsplatz. Immerhin erreichte Giesenkirchen die zweite Runde des Niederrheinpokals, scheiterte dort an TuRU Düsseldorf (0:2).

Das war gut

Im Grunde nicht viel. Allerdings sind 38 Gegentore statistisch der beste Wert aller Abstiegskandidaten zur Winterpause. Hansen relativiert die Zahl jedoch: „In Summe sind das nicht zu viele Gegentore, aber wir müssen in der Lage sein, auch mal zu Null zu spielen.“ Denn Sicherheit strahlte seine Hintermannschaft trotzdem selten aus. Hansen hebt jedoch hervor: „Die Mannschaft ist nicht leblos, die Jungs beschäftigt die Situation und sie stecken nicht auf. Die Grundstimmung ist aber positiv.“

Das war nicht gut

Hansen führt insbesondere viele individuelle Fehler an, die die Mannschaft immer wieder um den Lohn brachten: Keine Zuordnung bei Standards, unnötige Dribblings in gefährlichen Zonen der eigenen Hälfte, vermeidbare Fehlpässe – die Liste ist lang. „Wir hören nicht auf, das anzusprechen. Uns fehlt aber oft die nötige Konsequenz und Konzentration“, sagt der Trainer und nennt als Beispiel die späte Niederlage gegen Waldniel: „Das sind Unachtsamkeiten, die nicht passieren dürfen: Nach dem 2:2 dürfen wir den Ball nicht mehr zentral verlieren. Unterm Strich haben wir sechs bis sieben Punkte zu wenig.“ Ein anderes Manko: die Torausbeute. Nur 23 Tore nach 17 Spielen sind der schlechteste Wert der Liga. Nur in einer Partie schoss Giesenkirchen mehr als zwei Tore. Umschaltbewegungen, Laufbereitschaft, mutiges Spiel nach vorne – das sind laut Hansen Schwerpunkt in der Vorbereitung. Außerdem gibt der Trainer zu: „In der Breite sind wir nicht gut besetzt.“

Personal und Neuzugänge

Das Thema Kaderbreite ging Giesenkirchen in der Winterpause an – und holte für jeden Bereich Qualität hinzu: Von Viktoria Rheydt kommen die Leistungsträger Rafioudine Bawa und Altan Oktay Akkas für die Offensive, außerdem Kutay Alper Karasahin vom PSV. Für die Defensive holte Giesenkirchen Yannick Seelig und Moritz Castor vom Rheydter SV. Als Mann für das zentrale Mittelfeld verstärkt der Brasilianer Felipe Burkhardt Batista die Mannschaft. Er kommt aus der Schweiz von Südstern Luzern. „Er ist zweikampfstark und bringt Kreativität mit“, sagt Hansen.

So läuft die Vorbereitung

Die ersten Testspiele hat Giesenkirchen bereits bestritten: Auf den 4:2-Erfolg gegen Hochneukirch folgten zwei Niederlagen gegen Amern (0:2) und Sparta Bilk (2:4). Weitere Testspiele stehen gegen Waldniel (5. Februar), Odenkirchen (12. Februar) und Rheindahlen (15. Februar) an. Der Ligaauftakt ist am 26. Februar gegen Grefrath, das aktuell vier Punkte vor Giesenkirchen liegt. Ein richtungsweisendes Spiel.

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