Gerd Hoffmann von der TuS Viersen Mit 62 Jahren zur Badminton-Weltmeisterschaft

Badminton · Seit seinem Ruhestand hat Gerd Hoffmann von der TuS Viersen ein Ziel: Die Teilnahme an der Badminton-Senioren-WM in Spanien. Diesen Traum hat er sich nun erfüllt. Am 29. November geht das Abenteuer für Hoffmann los.

 Badmintonspieler Gerd Hoffmann von der TuS Viersen nimmt an der Senioren-WM in Spanien teil. 

Badmintonspieler Gerd Hoffmann von der TuS Viersen nimmt an der Senioren-WM in Spanien teil. 

Foto: TuS Viersen

Das ist für die Turn- und Sportvereinigung Viersen 01/10 in der 120-jährigen Geschichte etwas ganz Besonderes: Nun ist es auch noch amtlich, ihr O60-Badmintonspieler Gerd Hoffmann wurde vom Deutschen Badmintonverband für die 26. Senior-Weltmeisterschaft, die vom 29. November bis 4. Dezember stattfindet, nominiert. Das O vor der 60 in seiner Altersklasse steht für „oberhalb von 60 Jahren“. Hoffmann vertritt Deutschland in seiner Altersklasse in allen drei Disziplinen (Herreneinzel, Herrendoppel und Mixed) bei den Titelkämpfen im spanischen Huelva. „Das ist das größte Turnier, das ein Badmintonspieler erreichen kann“, sagt Gerd Hoffmann mit einer großen Vorfreude.

In dem einwöchigen Turnier trifft er auf die 100 weltbesten Badmintonspieler aus allen Kontinenten. Wie bei Olympia werden die Teilnehmer aus allen Ländern coronabedingt in einer „Blase“ ihre Wettkämpfe austragen. Natürlich war die WM-Begeisterung bei ihm und der TuS Viersen groß. In der mehr als 120-jährigen Geschichte des Vereins gab es bislang noch keinen Nationalspieler.

Gerd Hoffmann kam als 16-Jähriger von der Leichtathletik bei der LG Viersen zum Badminton bei der TuS Viersen und war dort in den ersten 20 Jahren die Nummer eins des Vereins. Während seines Sportstudiums trainierte er beim BC Beuel mit Bundesligaspielern und baute seine Spielstärke deutlich aus. „Dennoch blieb ich meinem Viersener Verein als Spieler in der Landesliga treu“, sagt der 62-Jährige. „Beruflich und familiär bedingt reduzierte ich meine Badmintonaktivitäten und spielte gelegentlich als Ersatzspieler, wenn Not am Mann war.“ Gerd Hoffmann begleitete seine beiden Kinder Daniel und Denise auf ihrem erfolgreichem Badmintonweg. Beide spielen aktiv in der 1. Mannschaft der TuS Viersen in der Landesliga. „Mit meinem Vorruhestand startete das Projekt Badminton mit dem Ziel einer Teilnahme an der Weltmeisterschaft.

Der ehemalige Banker erzählt: „Die Nominierung kam letztlich überraschend und kurzfristig, so dass die Vorbereitungszeit corona-bedingt knapp ist.“ Badminton ist bekannt als eine der schnellsten Sportarten – geprägt von Reaktionsvermögen, Schnelligkeit und Technik, aber auch einer großen Ausdauer. Der Viersener kennt die wichtigen Komponenten für einen Senior: „Beweglichkeit, schnelle Regeneration und Verletzungsfreiheit kommt bei uns dazu.“ Er nimmt die WM sehr ernst: „Mit aktuell zehn Trainingseinheiten pro Woche – unter anderem unter Anleitung der erfahrenen A-Trainerin Nicole Baldewein – läuft die Vorbereitung für mich intensiv und erfolgversprechend. Ich bin sehr froh und stolz dabei sein zu können. Alles weitere nehme ich gerne mit. Über meine Gegner weiß ich so gut wie nichts, ich werde aber in jedem Spiel alles geben, um siegreich vom Feld zu gehen“, sagt Gerd Hoffmann, der auch noch als Badmintontrainer und als Finanzchef im Verein aktiv ist.

Der Verein, bei dem Badminton seit knapp 50 Jahren im Sportangebot ist, unterstützt seine Sportler. „Wir als Verein und Vorstand freuen uns sehr über die Nationalmannschafts-Nominierung. Das ist ein positives Signal in der aktuell angespannten Lage. Alle Sportler unseres Vereins werden mitfiebern und wünschen Gerd tolle und erfolgreiche Spiele bei der Weltmeisterschaft“, sagt Ulrike Hoffmann, Ehefrau und 1. Vorsitzende der TuS Viersen.

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