Lokalsport Aufstiegschancen und große Personalsorgen

Jugendfußball · Die U19 des 1. FC Mönchengladbach hat auch nach dem 1:2 bei Spitzenreiter Rot-Weiß Essen noch alle Chancen auf den Bundesliga-Aufstieg. Aktuell haben die Westender sechs Punkte Rückstand auf den Primus der A-Junioren-Niederrheinliga. Dabei ist es alles andere als selbstverständlich, dass der FC zwei Jahre nach dem Abstieg wieder an das Tor der höchsten deutschen Nachwuchsliga klopft. Einerseits hatten sich Trainer und Mannschaft als Ziel, die direkte Qualifikation für die kommende Saison, vorgegeben. Doch kamen mit Essen und dem Wuppertaler SV gleich zwei Teams aus der Bundesliga in die Niederrheinliga.

Lokalsport: Aufstiegschancen und große Personalsorgen
Foto: Fupa.net

Weil in der Winterpause Trainer Benni Weeks das Amt beim Landesliga-Team übernahm, musste für den Nachwuchs ein neuer Trainer her. Den fand Junioren-Cheftrainer Emil Neunkirchen recht schnell und quasi in den eigenen Reihen. In Kevin Kreuzberg wurde ein beim FC bekannter Trainer verpflichtet. Kreuzberg hatte die U17 in der Saison 2015/2016 in die B-Junioren-Bundesliga geführt, aber dort nicht betreut. Er nahm damals ein Angebot von Borussia an. "Grundsätzlich ist die Übernahme einer Mannschaft in der Winterpause mit so extrem kurzer Vorbereitungszeit etwas schwierig", sagt Kreuzberg. "Da ich den Großteil der Mannschaft aber noch sehr gut aus der U17 kenne, gab es keine Anlaufschwierigkeiten und eine kurze, aber gute Vorbereitung."

Der 3:1-Erfolg gegen den Wuppertaler SV und die unglückliche Niederlage in Essen haben deutlich gemacht, dass Kreuzberg die Mannschaft im Griff hat. Die größte Herausforderung für Ex-Trainer Weeks und seinen Nachfolger Kreuzberg ist aber die personelle Situation im Westend. Nach einigen Abgängen von Spielern, die mit ihren Einsatzminuten nicht zufrieden waren, umfasst der Kader 19 Feldspieler und zwei Torhüter. Theoretisch zumindest, denn mit Philip Spickenbaum, Marc Naroska, Tom Rütten, Florian Wolters und Antonio Primorac muss Kreuzberg auf fünf Spieler verzichten, und dies vermutlich bis April.

Für das Nachholspiel in Velbert wären wohl zudem Berkan Gürsoy, Batuhan Yildirim und der gesperrte Berkay Ersöz ausgefallen. So kam es nicht ungelegen, dass die Partie wetterbedingt abgesetzt wurde. "Die Situation hat sich extrem verschärft", sagt Kreuzberg. "Auf Schlüsselpositionen stehen mir teilweise keine adäquaten Ersatzspieler zur Verfügung."

Der Trainer hat es extrem schwer, eine gesunde Konkurrenzsituation zu schaffen. Auch der Trainingsbetrieb ist erheblich erschwert. Für ein sinnvolles Training benötigt Kreuzberg mindestens 18 Feldspielern. "Wir versuchen im Moment, durch Feldausschnitte und kleinere Spielformen diesen Umstand zu kompensieren", sagt er.

Kreuzberg kann sich aber auf seine Mannschaft verlassen. Die zieht trotz der schwierigen Personalsituation voll mit. Zudem hat der FC mit Ralph Tyborski einen Athletiktrainer hinzugewonnen, der einmal wöchentlich mit den Spielern arbeitet. Er trainiert auch mit den verletzten Spielern und führt diese wieder an das Mannschaftstraining heran.

(HW)
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