Fußball Florian Mackes erlebte den Corona-Ausbruch in Italien mit

Viersen · Der Süchtelner Fußballer Florian Mackes war wegen des Medizinstudiums lange weg. Zuletzt war er in Südtirol und hielt sich bei einem italienischen Klub fit.

 Florian Mackes (r.) noch im Trikot von Northeim.

Florian Mackes (r.) noch im Trikot von Northeim.

Foto: FuPa

Der 8. März des laufenden Jahres war für Florian Mackes kein gewöhnlicher Tag. Der 25-jährige Süchtelner stand erstmals gemeinsam mit seinem drei Jahre jüngeren Bruder Claudius während eines Fußballspiels auf dem Platz. Im Trikot der Reserve des ASV Süchteln hat es an diesem Tag im A-Liga-Duell gegen Rot-Weiß Venn (2:2) zwar nicht zu einem Sieg gereicht. Die Freude über die ersten gemeinsamen Minuten mit seinem Bruder in einer Partie für den Heimatverein war dennoch groß.

Dass es nicht schon früher zu einem gemeinsamen Pflichtspiel im Seniorenbereich mit seinem kleinen Bruder geklappt hat, ist mit einer langen Vorgeschichte verknüpft. Denn Florian Mackes kehrte erst drei Tage vor der Partie gegen Venn von einem langjährigen Medizinstudium zurück in seine Heimat. Für den Defensivspieler, der in Süchteln alle Jugend-Mannschaften durchlaufen hat, war es das erste Spiel im ASV-Dress nach exakt 2165 Tagen.

„Ich habe lange darauf hingefiebert, endlich mit meinem Bruder zusammenzuspielen“, sagt Mackes, „und es war sehr schön, viele Freunde und alte bekannte Gesichter wiederzusehen. Leider haben wir die Partie aber nicht gewonnen.“ Da konnte auch das eigene erzielte Tor zum zwischenzeitlichen 2:0 nicht drüber hinwegtrösten.

Es war im April 2014, als Florian Mackes die Heimat verlassen hatte, um in Göttingen die Wissenschaft der Medizin zu erlernen. Der Sport durfte allerdings nicht zu kurz kommen. Bis 2017 hat er die Fußballschuhe für die SVG Göttingen geschnürt, danach spielte er für zweieinhalb Jahre schließlich noch für den FC Eintracht Northeim in der Oberliga Niedersachsen.

„Der Aufstieg 2015 mit Göttingen in die Oberliga war sicherlich das sportliche Highlight“, blickt Mackes auf die vergangenen Jahre zurück. In Northeim erlebte er aus seiner Sicht ebenfalls eine „schöne Zeit“, auch wenn entscheidende Spiele um den Regionalliga-Aufstieg und den Einzug in den DFB-Pokal verloren wurden. Zudem zog sich der Süchtelner 2018 einen dreifachen Gesichtsbruch zu. Dennoch möchte er die Erfahrungen, die er dort gesammelt hat, nicht missen.

Nachdem Florian Mackes seine studentische Zeit in Göttingen erfolgreich zu Ende gebracht hatte, zog es ihn im Rahmen seines praktischen Jahres für vier Monate bis Anfang März 2020 nach Südtirol. In Bozen – wo er sich beim italienischen Viertligisten AC Virtus fithalten konnte – erlebte er gegen Ende seiner dortigen Zeit auch den Ausbruch des Coronavirus mit.

Vor wenigen Wochen kehrte er aber unbeschadet aus Italien zurück und wollte nun eigentlich das Landesliga-Team des ASV Süchteln um Trainer Fabian Wiegers auf dem Weg zum Klassenverbleib unterstützen, ehe Covid-19 den Fußball in Deutschland zum Erliegen brachte.

Gerade als Mediziner weiß Mackes, dass der Fußball aktuell wirklich nur eine Nebensache ist. Sollte es aber irgendwann weitergehen können, rät er, „lieber eine Woche länger zu warten als zu früh anzufangen.“ Nun wartet er darauf, dass es nach der Corona-Krise bald erneut zu einem gemeinsamen Tun mit seinem Bruder Claudius auf dem Fußballplatz kommt.

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