Ungeschlagene Footballer an der Verbandsligaspitze Dezimiertes Wolfsrudel bleibt weiter auf Kurs
American Football · Die Footballer vom Mönchengladbacher Wolfpack kämpfen zurzeit mit vielen personellen Ausfällen. Trotzdem ist das Team von Cheftrainer Phil Scales ungeschlagener Spitzenreiter in der Verbandsliga– und würde das gerne bis zum Saisonende bleiben.
Normalerweise ist Kilian Albrecht als Quarterback des Mönchengladbacher Wolfpacks dafür zuständig, das Spiel zu lenken. Er bekommt die Bälle und wirft sie dann entweder auf seine Wide Receiver, die als Passempfänger fungieren, oder gibt sie an die Running Backs weiter, die den Ball per Laufspiel weiter in die gegnerische Hälfte tragen sollen. Am Wochenende wurde Albrecht gegen die Wesseling Blackvenoms aber gezwungenermaßen eine ungewohnte Rolle zuteil. Statt auf der Position des Quarterbacks, stand der Wolfpack-Spieler plötzlich in der Offensive Line – die Spielerreihe, die den Quarterback vor den gegnerischen Verteidigern beschützen soll.
„Kilian spielt bei uns viele Positionen und kann das“, sagt Phil Scales, Cheftrainer beim Wolfpack. „In diesem Fall waren wir aber gezwungen so durchzuwechseln, weil unsere gesamte Offensive Line ausgefallen ist.“ Und das ist nur ein Teil der Ausfallliste, die Scales aktuell kompensieren muss. Durch Krankheit, Urlaub und Verletzungen stehen dem Trainer der Mönchengladbacher Footballer eine ganze Reihe von Stammspielern nicht zur Verfügung. „Das ist aktuell ein großes Problem. Man sieht, dass viele Spieler auf anderen Positionen eingesetzt werden und deshalb die Harmonie nicht stimmt. Dennoch haben es alle Jungs gegen Wesseling wieder fantastisch gemacht.“
Nach zwei Siegen zum Auftakt – gegen Mülheim und Gelsenkirchen – sah auch das dritte Saisonspiel der Gladbacher nach einer sicheren Sache aus. 20:0 stand es zur Halbzeit für die Platzherren. Im dritten und letzten Viertel schwanden dem ersatzgeschwächten Team allerdings ein wenig die Kräfte, sodass sich die Blackvenoms wieder rankämpfen konnten. Für Phil Scales kam das nicht gerade überraschend, zumal der Kader der Gäste mit viel Qualität bestückt sei: „Wesseling hat einige richtig gute Spieler, allerdings haben wir auch ein starkes Spiel gemacht. Auch wenn nach der Halbzeit etwas die Kraft gefehlt hat.“
Auch aus diesem Grund war der Gladbacher Coach so begeistert, dass es am Ende zum dritten Sieg im dritten Spiel der Verbandsliga gereicht hat. Die Führung zur Halbzeit rettete das Wolfpack beim 29:20-Sieg über die Zeit. „Wir hatten so viele Baustellen vor dem Spiel. Super, dass wir uns trotzdem den Sieg geholt haben“, so Scales, der mit dem Wolfpack in dieser Saison gern den Aufstieg in die Oberliga feiern würde. „Wir haben jetzt noch zwei Spiele bis zur Sommerpause, und danach schauen wir mal, wo wir stehen. Wenn es in dieser Saison noch nicht klappen sollte, ist das auch kein Problem.“
Am Sonntag (15 Uhr) kann das Wolfsrudel an diesem Vorhaben weiterarbeiten – im Derby bei den Schiefbahn Riders. Dann kehren zwar einige Akteure zurück, andere werden dafür aber fehlen. Personell muss Coach Scales also erneut erfinderisch werden – und Quarterback Kilian Albrecht womöglich wieder auf einer unbekannten Position aufstellen.