Olympia Als Botschafterin nach Peking

Nina Tobrock vom GHTC reist als "fair play"-Botschafterin zu den Olympischen Spiele nach China. Zwei Wochen wird sie in Peking sein. "Die Atmosphäre bei Olympia ist unbeschreiblich", sagt die 27-Jährige.

Es war der Sommer 1992, der Nina Tobrock geprägt hat. Damals war sie elf Jahre und mit ihrem Papa bei den Olympischen Spielen in Barcelona. "Wir haben uns Tennis, Basketball und Leichtathletik angeschaut", sagt die heute 27-Jährige. Doch wichtiger als die sportlichen Wettkämpfe sei etwas anderes gewesen. "Die Atmosphäre war unbeschreiblich", sagt sie. "Dass so viele Menschen aus der ganzen Welt zusammen kamen und nationenübergreifend gemeinsam gefeiert haben, war unglaublich." Und warum man nicht immer und überall friedlich miteinander umgehen könne, fragte sie sich schon damals.

Mittlerweile steht Nina Tobrock selbst für den anständigen Umgang untereinander. Als eine von 35 deutschen "fair play"-Botschaftern reist die Studentin und Spielerin der Ersten Tennismannschaft des GHTC Anfang August für zwei Wochen zu den Olympischen Spielen nach Peking. "Wir werden Bücher gestalten, chinesische Studenten treffen und Menschen auf der Straße ansprechen, um für ,fair play‘ zu werben", sagt sie, die sich im Frühjahr bei der Deutschen Olympischen Gesellschaft beworben hatte und gleich ausgewählt wurde.

Bereits vor acht Jahren war Nina Tobrock, die im vergangenen Jahr Europameisterin im Beachtennis geworden ist, als Botschafterin bei den Olympischen Spielen in Sydney. "Für Sportler ist das Ereignis das absolut Größte", sagt sie. "Die Stimmung rund um die Spiele ist sehr speziell." Da jubelt die Deutsche auch schon mal für ein Team aus Australien. "Eben das schätze ich an Olympia — dass alle ein Riesenfest haben und sich für andere freuen."

Obwohl sie bereits durch mehrere Kontinente gereist ist, ist die Reise in die asiatische Metropole dennoch etwas Besonderes. "Ich lese derzeit viel über China, um mich auf die Kultur, die Stadt und die Menschen vorzubereiten", sagt sie. In einem Seminar in München wurden die Botschafter für die zweiwöchige Tour geschult. "Wir brauchen für unsere Einreise viele Genehmigungen und ärztliche Untersuchungen", sagt Nina Tobrock, die auch ein paar chinesische Vokabeln gelernt hat. "Wenn man einige Klänge nur ein bisschen anders betont, haben die Worte gleich eine komplett andere Bedeutung", weiß sie nun.

Wie schon in Barcelona und Sydney wird die Tennis-Trainerin des TC Hinsbeck auch in Peking Top-Sportler live im Stadion sehen. "Für einige Veranstaltungen bekommen wir Eintrittskarten", sagt sie. "Aber ich werde mir bestimmt noch welche vor Ort besorgen." Beachvolleyball und Handball sollen es sein, am besten mit deutscher Beteiligung. Falls das nicht klappt, sei das aber nicht schlimm. "Dann würde ich halt mit den anderen feiern." Das hat sie schon mit elf Jahren verstanden.

(RP)
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