Turnier vor 200 Zuschauern Wie der Trendsport 3x3-Basketball in Gladbach wächst

Basketball · Schnell, urban, angesagt: Das trifft auf die Spielform 3x3-Basketball in Mönchengladbach zu. Am Wochenende gab es vor 200 Zuschauern das bislang größte Turnier in der Stadt, auch ein U23-Nationalspieler war dabei. Die Organisatoren haben noch höhere Ziele.

In der Odenkirchener Sporthalle Kirschhecke kamen am Wochenende 16 teams zum 3x3-Basketball zusammen.  Foto: Scorpions Mönchengladbach

In der Odenkirchener Sporthalle Kirschhecke kamen am Wochenende 16 teams zum 3x3-Basketball zusammen. Foto: Scorpions Mönchengladbach

Foto: Scorpions

Ein „Riesenerfolg“ sei die Veranstaltung gewesen, sagt Moritz List. In der Spitze 200 Zuschauer, eine HipHop-Tanzgruppe, Rap-Auftritte, dazu 16 Teams, die sich Schlag auf Schlag auf hohem Niveau beim 3x3-Basketball in der Sporthalle Kirschhecke duellierten – für List stimmte am vergangenen Sonntag das Gesamtpaket. Er ist Gründungsmitglied und Spieler bei den Scorpions, einem Mönchengladbacher Basketballverein, der sich in der Gründungsphase befindet und als Ausrichter des Turniers fungierte.

Es war derweil nicht die erste 3x3-Veranstaltung, die die Scorpions organisierten, bereits 2021 gab es eine, 2022 bereits vier solcher Events in Mönchengladbach, aber noch nicht in so einer Dimension wie am vergangenen Wochenende – unter anderem durch Kooperation mit den Basketballern der Odenkirchen Raiders und etwas Sponsoren-Kleingeld von der Sparkasse. „Das waren beste Gegebenheiten für uns“, sagt List.

Das machte sich ebenfalls am Teilnehmerfeld bemerkbar. „Das war mit Abstand das höchste Niveau, das wir bislang bei unseren Events hatten, das hatte teilweise Regionalliga-Level, auch Spieler aus der 2. Bundesliga waren dabei“, sagt List. Teams aus Düsseldorf, Köln, Hagen, sogar eins aus Rheinland-Pfalz waren gekommen, aber immerhin auch acht Teams aus Mönchengladbach – inklusive drei Mannschaften der Scorpions sowie eine der Odenkirchen Raiders.

„Wir hätten bei dem Interesse ohne Probleme die doppelte Anzahl an Teams zulassen können, das ging aber aufgrund von Platz- und Zeitgründen nicht“, sagt List. Unter den Spielern befand sich mit Leon Fertig zudem ein 3x3-U23-Nationalspieler, der mit seinem eigenen Team teilnahm. Das Turnier, das in Vorrunde und K.o.-Spielen ab Achtelfinale ausgetragen wurde, gewann am Ende die Mannschaft 3x3 Cologne. Ein Team der Scorpions erreichte das Halbfinale.

  Die Scorpions holten Platz drei: Ahmed Osman, Samuel Ritz, Sven Thomalla, Nicholas Ceka, Phil Gyamaa, Jonatan Schröders und Moritz List (v. l. n. r.).

Die Scorpions holten Platz drei: Ahmed Osman, Samuel Ritz, Sven Thomalla, Nicholas Ceka, Phil Gyamaa, Jonatan Schröders und Moritz List (v. l. n. r.).

Foto: Scorpions

Bei der Spielform 3x3 spielen pro Mannschaft nur drei Spieler statt fünf wie beim regulären Basketball, das Spielfeld ist zudem kleiner, da nur auf einen Korb gespielt wird. Pro Angriff hat eine Mannschaft nur zwölf statt 24 Sekunden. „Das macht das Spiel super schnell, es gibt keine Sekunden, in der nichts passiert“, sagt List.

Warum der Sport aktuell so großen Anklang findet? „Es ist der Lifestyle des urbanen Sports“, sagt List, „und es ist ein Community-Event.“ Das zieht bei den Leuten, findet er. Was für ihn aber noch wichtiger ist: In Mönchengladbach besitzt der Basketball immer noch tiefe Wurzeln, die langsam wieder sichtbar werden. Anfang bis Mitte der 2000er-Jahre zogen die NVV Lions als Zweitligist regelmäßig mehrere Hundert Zuschauer zu Spielen in die Jahnhalle. Basketball war als Sportart zeitweise hinter dem Fußball die Nummer zwei in der Stadt – ehe die Lions und der Sport aus der Stadt verschwanden.

„Der Sport war mal groß und viele Leute von früher sind immer noch hier, die als Junioren oder Senioren damals im Verein aktiv waren. Der Basketball muss also nicht neu etabliert werden in der Stadt“, sagt List und fügt an: „Das geht gerade alles in die richtige Richtung.“ Und soll nach seinen Vorstellungen noch weiter wachsen.

Das nächste Ziel: ein 3x3-Turnier in einer der größeren Hallen der Stadt, der Krahnendonkhalle oder in der Halle der Gesamtschule Hardt. Dazu befinden sich die Scopions in Gesprächen mit dem Stadtsportbund. Dazu sollen die Turniere künftig mindestens viermal im Jahr stattfinden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort