Südafrika-Trio macht den Unterschied Die erfolgreiche Hockey-WG beim GHTC

Hockey · Am Samstag in Mönchengladbach angekommen, am Sonntag gleich spielentscheidend gegen Hannover: Drei Südafrikaner könnten beim Gladbacher HTC in dieser Saison den Unterschied ausmachen. Auch privat wohnen sie zusammen.

 Die drei Südafrikaner Mustaphaa Cassiem, Melrick Maddocks und Dayaan Cassiem (v. l.) sind in dieser Saison für den Gladbacher HTC am Schläger.

Die drei Südafrikaner Mustaphaa Cassiem, Melrick Maddocks und Dayaan Cassiem (v. l.) sind in dieser Saison für den Gladbacher HTC am Schläger.

Foto: Susanne Breithaupt

Die Saison in der 2. Hockeybundesliga läuft noch über zehn Spieltage bis Ende Oktober. Und in diesem Zeitraum wird dem Gladbacher HTC nun auch Tobias Braun zur Verfügung stehen. Der 29-Jährige stammt aus der Jugend des GHTC und ist, zumindest für eine kurze Zeit, beruflich wieder in Mönchengladbach. Da liegt es nahe, während dieser Zeit auch wieder für seinen „Herzensverein“ zum Schläger zu greifen.

Er ist aber nicht der einzige Neuzugang. Auch die Brüder Dayaan und Mustaphaa Cassiem sowie Melrick Maddocks sind kurzfristig noch zur Mannschaft des GHTC gestoßen. Die drei Südafrikaner sind seit Samstag in Mönchengladbach und haben gleich im ersten Saisonspiel an Wochenende gegen Hannover ihre angedachten Rollen und ihre Qualitäten unter Beweis gestellt. Anlaufschwierigkeiten gab es keine: Das Trio war an drei der vier Treffer direkt beteiligt. Der GHTC siegte mit 4:1.

 Dayaan Cassiem in Aktion für den GHTC. Er erzielte den Treffer zum 4:1-Endstand gegen Hannover.

Dayaan Cassiem in Aktion für den GHTC. Er erzielte den Treffer zum 4:1-Endstand gegen Hannover.

Foto: Dieter Wiechmann

Mit Braun leben die drei südafrikanischen Nationalspieler künftig in einer Hockey-Wohngemeinschaft ganz in der Nähe der Holter Sportstätten zusammen. Inwieweit die Rollen innerhalb der WG schon verteilt sind, ist nicht überliefert. Das WG-Leben ist aber vor allem für die Südafrikaner nicht neu. Bereits bei seinen ersten Einsätzen 2019 und 2020 in Gladbach teilte sich Dayaan Cassiem zunächst eine WG mit dem Portugiesen David Franco und später mit Spielführer Felix Krause. Und auch während der Olympischen Spielen vor einigen Wochen in Tokio lebten die Cassiem-Brüder zusammen in einem Zimmer.

Dass die drei Nationalspieler am Samstag überhaupt für den GHTC auf dem blauen Kunstrasen aufschlugen, war gewissermaßen eine Punktladung. Die Verantwortlichen im Verein hatten zuvor alle Hebel in Bewegung gesetzt, wie Trainer Jan Klatt verrät: „Unser Betreuer Alexander Trueson hat in den vergangenen Wochen wegen der Visa-Anträge fast täglich Kontakt mit verschiedenen Stellen in Südafrika und Deutschland gehabt. Das war nicht einfach, zumal es fast wöchentlich neue Bedingungen gab. Auch die Tatsache, dass die drei Spieler aus verschiedenen Städten in Südafrika kommen, hat die Sache nicht vereinfacht.“

  Elias Trueson jubelt mit Dayaan Cassiem über das 3:0.

Elias Trueson jubelt mit Dayaan Cassiem über das 3:0.

Foto: Dieter Wiechmann

Für die drei Neuzugänge mussten allerdings drei andere Akteure kurzfristig aus dem GHTC-Aufgebot gestrichen werden. Das war aber kein Problem, wie Spielführer Felix Krause erzählt: „Das Trainerteam hat diese Möglichkeit schon zu Beginn der Vorbereitung immer ganz offen und klar kommuniziert. Die Jungs sind eine klare Verstärkung für uns. Sie sind nicht nur überragende Hockeyspieler, sondern auch astreine Typen. Dass sie gesetzt sind, ist absolut richtig. Die Saison ist noch sehr lang und wir können froh sein, dass wir so einen breiten Kader haben, wo jeder noch gebraucht wird.“

Dass sich die Mannschaft auf ihre neuen Mitspieler freute, machte unter anderem die Tatsache deutlich, dass am Samstagnachmittag kurzerhand ein Training einberufen wurde. Um nicht ohne gemeinsame Einheit ins Spiel zu gehen, gab es vom Trainerteam für die Offensivspieler einen Taktik-Schnelldurchgang mit anschließender praktischer Anschauung auf dem Platz.

Für Krause hatte das seine Wirkung: „Für uns alle war es eine schöne Sache, dass wir sie gemeinsam am Platz empfangen haben. Das lockere Training hat uns allen noch einmal einen positiven zusätzlichen Push gegeben.“ Das machte sich letztendlich auch am erfolgreichen Saisonauftakt gegen Hannover bemerkbar.

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