Bereits im ersten Viertel brachte Dayaan Cassiem, der bereits am ersten Spieltag einen Hattrick erzielte, die Gäste in Führung. Gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Mustaphaa Cassiem, der unter der Woche wieder zur Mannschaft gestoßen ist, beschäftigte er die Kölner Defensive permanent. Die rutschigen Platzverhältnisse kamen den temporeichen Angreifern allerdings eher weniger entgegen.

Die Kölner haben im Vergleich zum Vorjahr deutlich an Erfahrung verloren: Unter anderem verließen der 221-fache Nationalspieler und Olympiasieger von 2008, Jan-Marco Montag, und der langjährige Krefelder Linus Butt, der 168 für die DHB-Auswahl auflief und bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro die Bronzemedaille gewann, den Verein. Da Trainer Yannick Dehoff gleichzeitig mit Joshua Delarber, Christopher Pougin, Cedric Nagel, Ben Duetz, Ben Böke, Paul Drösser, Lukas Semmelmann und Nils Kemmerich zahlreiche Neuzugänge integrieren muss, lautet das Saisonziel klar „Neufindung“.

Auch wenn Torchancen eher Mangelware waren, kontrollierten die Gladbacher das Spielgeschehen und bauten ruhig und überlegt ihr Spiel auf. Im zweiten Viertel erarbeitete sich der GHTC zwei Strafecken, die jedoch vom Kölner Defensivverbund entschärft wurden. Zudem verpasste ein Abschluss von Mustaphaa Cassiem nur knapp den Kölner Kasten.

Auch nach der Halbzeit ließen die Gäste keinerlei Unsicherheiten aufkommen und verzeichneten mit zwei Pfostentreffern nach Strafecken durch Dayaan Cassum und Neuling Rodrigo Castro . Im letzten Spielabschnitt warfen die Domstädter noch einmal alles nach vorne und zwangen GHTC-Keeper Jens Blüthner gleich mehrmals zu starken Paraden. Auf der anderen Seite sorgte Dayaan Cassiem für Entlastung, konnte aber nicht nachlegen. In den Schlussminuten setzte die Kölner Bank alles auf eine Karte und nahm Torhüter Felix Wimmert zugunsten eines elften Feldspielers vom Platz und erzeugten so eine künstliche Überzahl. Doch auch davon ließen sich die Gladbacher nicht beirren und brachten den knappen, aber verdienten Sieg über die Zeit.

„Ein 1:0 ist natürlich ein wenig ungewöhnlich, aber es ist sehr wichtig, auch solche Partien zu gewinnen. Der Regen hat den Platz nicht einfach gemacht, ähnlich wie letzte Woche, daran mussten wir uns erst ein wenig gewöhnen. Wir gehen früh in Führung, spielen uns im Anschluss aber eher wenige, dafür aber hochkarätige Chancen heraus. Ein höheres Ergebnis wäre sicherlich drin gewesen“, sagte GHTC-Coach Jan Klatt nach der Partie und fügte an: „Besonders gut hat mir die ruhige und abgeklärte Spielweise meiner Mannschaft gefallen, mit der wir das Spiel über weite Strecken kontrolliert haben. Lediglich im letzten Viertel hat Blau-Weiß noch einmal mehr Druck gemacht. Wir gehen jetzt als Tabellenführer ins Spitzenspiel und wollen dort unseren tollen Start abrunden.“

Am kommenden Spieltag empfangen die GHTC-Herren am Samstag um 13 Uhr Schwarz-Weiß Köln, die ebenfalls sechs Punkte auf dem Konto haben, zum Spitzenspiel und tags darauf ist Tabellenschlusslicht Eintracht Braunschweig ebenfalls um 13 Uhr zu Gast an den Holter Sportstätten.

Auch die Mitfavoriten um den Aufstieg hielten sich an diesem Spieltag größtenteils unbeschadet. Der Großflottbeker THGC schlug Eintracht Braunschweig mit 3:1 und auch Schwarz-Weiß Köln behielt beim knappen 4:3 gegen DSD Düsseldorf die Oberhand. Schwarz-Weiß Neuss hingegen kam nicht über ein 1:1 gegen Klipper Hamburg hinaus. Zudem holte der Marienburger SC mit einem 3:2 beim Club Raffelberg die ersten Saisonpunkte.

Auch die zweiten Herren des Gladbacher HTC stehen nach drei Spieltagen mit neun Punkten an der Spitze der 1. Verbandsliga. Der zweite Platz der dritten Herren in der zweiten Verbandsliga runden den guten Saisonstart der Gladbacher Herren ab.