Lokalsport 14 Treffer - Torflut bei PSV gegen Geistenbeck

Gruppenphase · In der Gruppe B gibt es das torreichste Spiel der gesamten 34. Turnierauflage. Mitfavorit Giesenkirchen scheitert.

 Und wieder ein Tor: Im Spiel der Gruppe B zwischen dem PSV und Geistenbeck (10:4) gab es alleine so viele Tore wie in der gesamten Gruppe A.

Und wieder ein Tor: Im Spiel der Gruppe B zwischen dem PSV und Geistenbeck (10:4) gab es alleine so viele Tore wie in der gesamten Gruppe A.

Foto: Theo Titz

Glücklich waren gleich drei Top-Favoriten nach der Auslosung nicht gerade, dass sie bereits in der Gruppe A derart gefordert wurden. Der SC Hardt konnte das Geschehen so als Außenseiter ohne großen Druck angehen, aber Giesenkirchen, Odenkirchen und der Rheydter SV konnten auch so nicht allesamt ins Halbfinale kommen. Letztlich sollte es neben den Hardtern den Top-Favoriten DJK/VfL Giesenkirchen erwischen, der auf ganzer Linie enttäuschte.

"Ich denke, wir haben heute alle nicht die Leistung gezeigt, die wir erwartet hatten. In der Vorrunde haben wir in fünf Spielen 30 Tore geschossen, heute in drei Spielen genau eins, da muss man wohl nicht mehr viel sagen", sagte DJK-Torhüter Peter Dreßen, der als einziger Giesenkirchener bei der Siegerehrung auf dem Parkett stand.

Während Giesenkirchen immerhin die Hardter besiegte, so dass der A-Ligist ohne Punkt blieb, so musste sich der SC aber keinesfalls grämen. "Wir waren so weit nicht weg, hätten zum Auftakt gegen Odenkirchen beim 1:2 einen Punkt verdient gehabt und gegen Giesenkirchen waren wir die bessere Mannschaft, hätten siegen müssen", sagte Trainer Peter Daners, dessen Team beim anschließenden Feiern in der Jahnhalle wieder ganz vorne mit dabei war.

Den souveränen Gruppensieg sicherte sich Odenkirchen letztlich mit drei Siegen, agierte abgeklärt und stellte deutlich unter Beweis, wer der Landesligist in der Jahnhalle war. Der Rheydter SV stellte mit seinem 2:0-Auftaktsieg gegen Giesenkirchen die Weichen bereits auf Platz zwei. Den Großteil davon sah Trainer René Schnitzler allerdings von der Tribüne, weil er bereits nach neun Minuten eben dieses ersten Spieles von Schiedsrichter Jan Oberdörster auf die Tribüne verbannt wurde.

"Gegen Odenkirchen haben wir verdient verloren, sind aber auch verdient ins Halbfinale gekommen, und auch da war alles in Ordnung", sagte Schnitzler später, dem nicht direkt klar war, dass er damit an diesem Tag nicht mehr auf die Bank würde zurückkehren dürfen. Die Odenkirchener um Trainer Kemal Kuc verfolgten weiter ruhig ihren Plan.

In der Gruppe B zementierte sich das Klassement erst mit der letzten Aktion - die darüber hinaus spektakulärer nicht hätte sein können. Sascha Chamekh folgte dabei einfach seiner Intuition, der Ball kam einfach auf der richtigen Höhe, so dass der Routinier zu einer Mischung aus Seitfallzieher und Fallrückzieher ansetzte. Der Ball flog nur knapp am linken Torwinkel vorbei, so dass es beim 4:1-Erfolg Victoria Mennraths gegen Blau-Weiß Meer blieb.

Für Chamekh und seine Mennrather hatte der verpasste fünfte Treffer keine Auswirkungen, sie hatten sich auch so mit drei Siegen souverän zum ersten Gruppenplatz gespielt. Doch ein 5:1 hätte bedeutet, dass die hinter der Bande mitzitternden Spieler des Polizei SV noch ins Halbfinale gerutscht wären und nicht das punktgleiche Meer, das letztlich nach dem 1:4 gegen Mennrath jubeln durfte, war es damit doch um ein Tor besser als der PSV.

"Uns war klar, dass wir gegen die Victoria mit ihren glänzenden Hallenspielern das nötige Glück und vor allem unseren starken Alexander Draicchio im Tor brauchen würden. Aber die ganze Mannschaft hat bravourös gekämpft und den Schock aus dem ersten Spiel gegen den PSV gut weggesteckt", sagte Neki Loga. Meers neuer Chefcoach sprach damit Sven vom Bergs fatalen Ausrutscher in die Bande an, bei dem er sich eine schwere Ellenbogenverletzung zuzog und ins Krankenhaus gebracht werden musste.

Da sich Meer und der PSV 1:1 trennten, rückte die Tordifferenz zwischen den beiden Halbfinalaspiranten in der Folge in den Fokus. Der PSV verlor 0:6 gegen Mennrath und war durch das anschließende 4:0 von Meer gegen Geistenbeck gehörig unter Zugzwang. "Wir wussten, dass wir gegen Germania einen hohen Sieg benötigen, sind aber trotzdem ganz locker an die Sache herangegangen", sagte Christian Saarsoo, der ordentlich aufdrehte und alleine sechs Tore zum 10:4-Erfolg beisteuerte. Da aber auch B-Ligist Geistenbeck, der letztlich mit null Punkten ausschied, munter mitspielte, wurde die Partie zur torreichsten der gesamten 34. Stadtmeisterschaft.

Nun war der PSV jedoch auf einen hohen Sieg der schon im Halbfinale stehenden Victoria angewiesen. Mennrath zog die Partie seriös durch und führte 3:0, als Ibrahim-Ali El-Osman das wichtige Tor für Meer gelang. Christian Geiser antwortete für Mennrath jedoch postwendend, und beinahe hätte Chamekh, der mit sechs Toren einer der prägenden Figuren in der Gruppenphase war, die Tabelle mit seinem Seitfallzieher nochmals neu sortiert. "Das war nichts gegen Meer, wir wollten einfach das Spiel vernünftig bestreiten", sagte Chamekh. Er und seine Teamkollegen erhielten danach auch demonstrativ den Dank der PSV-Spieler für ihren sportlich fairen Auftritt.

(kpn)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort