Mönchengladbach SPD und FDP: Rheydt kein Ort für Videoüberwachung

Mönchengladbach · CDU-Politiker Joachim Roeske will Rheydter Marktplatz mit Kameras überwachen lassen. Es gibt Widerspruch.

Videoüberwachung für das Rheydter Zentrum und da am liebsten für den Marktplatz: Dies hat Joachim Roeske, Sprecher der CDU-Fraktion in der Bezirksvertretung Süd, gefordert. Der Widerspruch kam unverzüglich - von Bezirksvorsteherin Barbara Gersmann (SPD), dem Rheydter SPD-Ratsherrn Ulrich Elsen und dem FDP-Landtagsabgeordneten Andreas Terhaag. Allgemeiner Tenor: überflüssig und völlig überzogen. "Hier Kameras zu installieren, würde bedeuten, mit Kanonen auf Spatzen zu schießen", sagt Bezirksvorsteherin Gersmann.

Die SPD-Politikerin wundert sich über die Forderung Roeskes und sieht sie sogar als kontraproduktiv an: "In Rheydt gibt es gerade viel Bewegung, viel Engagement, viel Aufbruch. Rheydt jetzt zum Kriminalitätsschwerpunkt erklären zu wollen, halte ich für das falsche Signal." Und auch grundsätzlich hält sie wenig von Videoüberwachung: "Dadurch werden Straftaten verlagert, aber nicht verhindert. Wenn überhaupt, haben Kameras nur dort einen Sinn, wo permanent und massiv Straftaten begangen werden." Das treffe auf die Rheydter Innenstadt in keiner Weise zu. Ihr Parteifreund Ulrich Elsen bekräftigt sie in dieser Ansicht: "Ich kenne niemanden in der Rheydter SPD, der das anders sieht. Ich habe auch noch nie von der Polizei vernommen, dass der Rheydter Markt ein Kriminalitätsschwerpunkt sein soll."

FDP-Landtagsabgeordneter Andreas Terhaag reagierte mit "Verwunderung und Erstaunen", dass in Rheydt eine permanente Videoüberwachung im Rahmen der durch das Land NRW geplanten sechs weiteren Pilotprojekte gefordert wird: "Offenbar sieht die CDU diese Orte von der Kriminalitätsintensität als gleichbedeutend mit landesweit bekannten Problemstadtteilen wie Duisburg-Marxloh oder Köln-Chorweiler an. Ich frage mich, wie man zu dieser völlig überzogenen Forderung kommt."

(RP)
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