Mönchengladbach SPD-Fraktionschef Beine will von Abweichlern nichts wissen

Mönchengladbach · Beim Parteitag demonstrierten die Sozialdemokraten Geschlossenheit. Viel Beifall gab es für die Spitze.

Es sollte um das Programm zur Kommunalwahl gehen. Doch die Delegierten des SPD-Parteitags nutzten die Gelegenheit, um am Samstag in der Gesamtschule in Mülfort die leidende sozialdemokratische Seele zu streicheln. Dies drückte sich phonetisch und symbolisch in viel Beifall aus, bei dem sich die Genossen von den Sitzen erhoben. Oben auf der Jubelliste: Bürgermeister Klaus Schäfer, der nach 20 Jahren politischer Arbeit für die SPD seinen Abschied feiert. Auch Fraktionschef Lothar Beine, OB Norbert Bude, Parteichefin Angela Tillmann und Irmgard Dannhüser wurden gefeiert: Letztere, weil sie seit 50 Jahren SPD-Mitglied ist.

Vielleicht stand der Beifall für sie stellvertretend für das, was Gladbachs Sozialdemokraten bei ihrem Parteitag beweisen wollten: Dass sie geschlossen in den Wahlkampf gehen und sich nicht auseinanderdividieren lassen wollen. In einer kämpferischen Rede stimmte OB Bude die Parteimitglieder auf den Wahlkampf ein. Ein erfolgreiches Ergebnis sei nur dann möglich, wenn die Partei sich einig zeige. Auf diese Geschlossenheit wies auch Fraktionschef Lothar Beine in seiner letzten Rede bei einem Parteitag hin: Er kandidiert nicht mehr für den Rat.

Beine ging auf das Abstimmungsverhalten der SPD bei der jüngsten Ratssitzung ein. Er sei sicher und dies hätten ihm alle SPD-Ratsmitglieder bestätigt, dass die sozialdemokratische Fraktion in geheimer Abstimmung geschlossen gegen die Wiederwahl des Sozialdezernenten Dr. Michael Schmitz gestimmt hätte. Er sei auch sicher, dass alle 19 SPD-Ratsmitglieder sich dafür ausgesprochen hätten, einen möglichen Kauf der GEM-Anteile von der Krefelder EGN durch die NEW prüfen zu lassen. Von Abweichlern sei ihm nichts bekannt, das Abstimmungsergebnis der SPD sei eindeutig gewesen. Dem habe auch OB Bude nicht widersprochen.

Seinem möglichen Nachfolger Felix Heinrichs war es vorbehalten, das Wahlprogramm zu erläutern. Er war souverän und bekam das, was die SPD demonstrativ zur Schau stellte — lang anhaltenden Beifall.

(RP)
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