Mönchengladbach Spaß haben und Gutes tun

Mönchengladbach · Die Gruppe Sach-Ma stellt in Sasserath ein Karnevalsprogramm auf die Beine und spendet den Erlös.

 Sie sind mit Herzblut bei der Sache: die Sach-Ma-Frauen.

Sie sind mit Herzblut bei der Sache: die Sach-Ma-Frauen.

Foto: Foto; Angela Rietdorf

Robbie Williams muss sich warm anziehen, er hat in Sasserath weniger Anhänger als Sach-Ma, eine Gruppe von Amateur-Entertainerinnen. Die Anekdote geht so: schon zwei Stunden vor dem Beginn des Vorverkaufs für die Sach-Ma-Karnevalsveranstaltungen hat sich mitten in Sasserath eine Schlange gebildet. Einem vorbeigehenden Spaziergänger wird auf seine Frage scherzhaft geantwortet, es gebe Karten für Robbie Williams. "Interessiert mich nicht", sagt der Spaziergänger. Als er einen Tag später telefonisch Karten für Sach-Ma haben will, ist es zu spät. Die Veranstaltungen sind ausverkauft. Er hätte sich eben doch anstellen sollen, wenn auch nicht für Robbie Williams.

Sach-Ma ist eine Gruppe von sechs Frauen, die schon in anderen Gruppen und Konstellationen auf der Bühne standen, jetzt aber einmal im Jahr gut gelaunte Unterhaltung für Sasserath und Umgebung anbieten. Ein Programm, das sie selbst zusammenstellen und das im Wechsel aus Musik und Sketchen besteht. "Wir sprechen die Leute generationsübergreifend an", erklärt Christiane Pellen, "es kommen jüngere und ältere Leute in die Vorstellungen."

Geprobt und gespielt haben die sechs gut gelaunten Frauen in Sasseraths Alter Schule, die über eine Bühne und genügend Platz für Stuhlreihen verfügt. Fürs Catering hat man sich mit der "Wursthölle" einen Imbisspartner gesucht, die Getränke schenken die Familienmitglieder der Entertainerinnen, die nicht nur selbst geschriebene oder adaptierte Sketche spielen, sondern auch die Musikblöcke bestreiten. Allerdings mit Playback. "Wir wollen ja nicht den Saal leersingen", sagt Christiane Pellen augenzwinkernd. Aber die Auftritte zur Musik von Helene Fischer oder Andrea Berg kommen ebenso an wie der Yoga-Sketch aus eigener Feder.

Drei bis vier Stunden dauert das Programm, auch Deko und Kostüme sind selbstverständlich selbstgemacht. "Wir sind mit Herzblut bei der Sache", sagen die Sach-Ma-Frauen. "Wenn mal ein Fehler passiert, ist das nicht schlimm. Wir lachen darüber und das Publikum auch." Ihre Spielfreude ist einfach ansteckend. Auch nach Ende des Programms wird noch weitergefeiert. Und wenn am Sonntag nach der letzten von vier Veranstaltungen aufgeräumt wird, sind alle ziemlich erschöpft. Aber auch zufrieden, denn nicht nur, dass die Gruppe Sach-Ma und das Publikum einen Heidenspaß an der Sache hatten - es ist auch noch Geld für den guten Zweck zusammengekommen, denn der Erlös wird eins zu eins weiter gegeben. Vor allem Projekte für Kinder in der näheren Umgebung erhalten Spenden. Zum Beispiel die "Villa" in Odenkirchen, die Pfadfinder St. Michael, die Initiative Fight for Finn, aber auch die Dorfgemeinschaft Sasserath, zu der die Gruppe auch selbst gehört. "Wenn wir die Spenden übergeben und sehen die glänzenden Augen, dann hat sich die Arbeit gelohnt", sagt Anne Padberg und die anderen Gruppenmitglieder nicken. "Dann haben wir etwas richtig gemacht."

Jetzt ist erst mal ein bisschen Pause, bevor sich die Frauen im Mai an die Planung des neuen Programms machen. Denn natürlich wird es auch im nächsten Jahr wieder ein selbstgemachtes Karnevalsprogramm in Sassearath geben - und vermutlich werden die Interessierten zum Kartenkaufen noch früher aufstehen müssen. Spaß spricht sich rum.

(RP)
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