Mönchengladbach Spaß haben und anderen Spaß machen
Mönchengladbach · Hildegard Heinemann hat dafür gekämpft, dass die Hauptstraße samt Umfeld attraktiv für Kunden und lohnend für Geschäftsleute bleibt. Wenn eine, oft von ihr angestoßene, Aktion lief: Porzellan Heinemann war dabei, die Chefin organisierte, stand selbst auf der Straße, um die Kunden zum Beispiel für den offenen Sonntag zu begeistern.
Doch sie hat erlebt, wie immer mehr alteingesessene Geschäfte aufgaben: "Das fing schon früh mit dem Möbelhaus Kalderoni an, so viele inhabergeführte Läden mit attraktivem Angebot folgten", sagt sie wehmütig. "Es ist schrecklich, was von der Hauptstraße geblieben ist." Ein Problem sei schon länger, dass zum Teil die Mieten zu hoch angesetzt werden: "Weil neue Besitzer oder Erben keine Affinität zu Rheydt haben, jüngere Leute, die etwas wagen wollen, schließlich doch das Risiko scheuen. Ich hoffe nur, dass die jetzt gestartete Aktion Schaufenster auch langfristig etwas bewirkt. Der neugestaltete Marktplatz ist zwar schön, aber etwas kahl, hat für Gehbehinderte ein sehr problematisches Pflaster. Und es fehlt dort ein gastronomisches Highlight, neben Café Heinemann oben an der Hauptstraße."
Hildegard Heinemann hat es gemeinsam mit Hans Theo Thomaßen geschafft, dass die von der Stadt geplante Abschaffung des verkaufsoffenen Sonntags Anfang September nicht kam. Und vor allem: Es ist nach dem Ende des einst so glanzvollen Rheydter Blumenkorsos nach 23 Jahren (1958 bis 1981) ihr als Vorsitzende des Rheydter City-Managements mit vielen Geschäftsleuten gelungen, 1997 den Blumenkorso neu zu beleben - wenn auch nicht so groß wie einst. "Als ich mich vom City-Management verabschiedete, habe ich allen viel Glück für weitere Planungen und Events gewünscht - aber machen Sie es mit Herz für die Stadt Rheydt, so wie ich es Jahrzehnte getan habe."
Nicht verabschiedet hat sie sich vom Karneval und der Großen Rheydter Prinzengarde, die früher immer mit dem Prinzenpaar zum Rosenmontags-Empfang ins Porzellanhaus Heinemann kam: Sie ist beratendes Vorstandsmitglied, hat seit Jahrzehnten mit Begeisterung die Dekorationen für Feste geschaffen, sich selbst sehr einfallsreich kostümiert, immer passend zum aktuellen Karnevalsmotto. Eine Frau, die Spaß hat, Spaß macht, aber auch seriös ist und nicht schnell aufgibt.
