Mönchengladbach Sorgen um Nikolausmarkt

Mönchengladbach · 14 Schausteller weniger beteiligen sich in diesem Jahr am traditionellen Nikolausmarkt in Rheindahlen. Viele Lücken neben zahlreichen Imbissständen – Besucher waren enttäuscht. Es gab aber auch Lichtblicke.

Rheindahlen Glühwein, Reibekuchen, Pommes, Bratwurst und viele andere fettige Speisen machten einen Großteil des Rheindahlener Nikolausmarktes aus. An den übrigen Ständen gab es Rapsöl, Stofftiere oder Plätzchenformen. Weihnachtlich wurde es an den Ständen neben der Pfarrkirche. Dort stand eine lebende Krippe, die umringt war von einer Waffelbude und einigen Ständen mit weihnachtlicher Dekoration. Viele Besucher des traditionellen Nikolausmarktes waren enttäuscht.

"Das war aber auch schon einmal mehr", sagten viele. Besonders meinten sie damit die Fußgängerzone, in der kaum Stände zu finden waren. "Wir hatten in diesem Jahr 14 Stände weniger als noch im Vorjahr", erklärt Klaus Vallen, Vorsitzender des Vereins "Zukunft Rheindahlen". Dass dem Nikolausmarkt die Anbieter davonlaufen, macht er vor allem an den zahlreichen Weihnachtsmärkten in der Umgebung fest, die eine Konkurrenz darstellen.

Krippen mit vielen kleinen Details

"Viele Schausteller zieht es zu anderen Märkten", sagt Vallen. Aber auch von der Konkurrenz habe er gehört, dass es weniger Stände seien als in den Vorjahren. Ein Lichtblick für den Nikolausmarkt rund um die Pfarrkirche St. Helena sind daher die Anbieter aus Rheindahlen. Einer von ihnen ist Siegfried Richter. Der Rheindahlener bastelt seit acht Jahren Krippen, die selbst die kleinsten Details enthalten. "Ich brauche für jede Krippe ungefähr acht Wochen, ehe sie fertig ist", erklärt er.

Jede einzelne Schindel der Dächer wird verleimt, jede Fliese eines Weges extra zurechtgeschnitten und die Wände der Krippen werden mit Gips verputzt. Hinzu kommen jede Menge kleine Details wie Heuwagen, Kaninchenställe oder Brunnen. "Meine Tochter brachte mich auf die Idee, als sie einmal eine Krippe selber bauen wollte", erinnert sich Siegfried Richter. Jede Krippe denke er sich selber aus. "Bausätze zusammenbauen kann jeder", sagt er. Bestätigung findet er darin, dass sich Menschen seine Krippen anschauen. "Es ist schön, wenn den Leute meine Arbeit gefällt", sagt er. Von den vier Krippen, die er in diesem Jahr gebaut habe, seien schon drei verkauft.

Die lebende Krippe gehörte ebenfalls zu den Ständen, die die Besucher anlockten. An beiden Markttagen wurde dort ein Krippenspiel aufgeführt, dass in Rheindahlener Dialekt erzählt wurde. "Noch vor 50 Jahren war es selbstverständlich, so zu reden", sagte Heinz-Günther Ilach. Es sei schade, dass der Dialekt heute kaum noch gesprochen werde. "Es gibt sogar Leute, denen ich Begriffe erklären muss", beklagte Ilach. Dennoch lauschten ihm viele Kinder und schauten sich die kleine Aufführung an.

Für das kommende Jahr hofft der Verein "Zukunft Rheindahlen", dass wieder mehr Schausteller zum traditionellen Nikolausmarkt kommen. Siegfried Richter wünscht sich, dass sich in Zukunft mehr Rheindahlener beteiligen.

(RP)
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