Mönchengladbach Sommerleseclub ist bundesweit Spitze

Mönchengladbach · 1600 Kinder lasen exakt 10 000 Bücher: Die Beteiligung und der Jungenanteil beim Gladbacher Sommerleseclub liegen deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Besonders beliebt waren bei den Kindern in diesem Jahr Gruselgeschichten.

 Brigitte Behrendt ist hochzufrieden. Der achte Sommerleseclub (SLC) war so erfolgreich wie noch nie.

Brigitte Behrendt ist hochzufrieden. Der achte Sommerleseclub (SLC) war so erfolgreich wie noch nie.

Foto: dpa

Brigitte Behrendt ist hochzufrieden. Der achte Sommerleseclub (SLC) war so erfolgreich wie noch nie. 1600 Kinder von 13 Schulen im Alter von zehn bis 13 Jahren machten in den Sommerferien mit und lasen exakt 10 000 Bücher. "Den Sommerleseclub gibt es auch in anderen Städten. Die Mönchengladbacher Teilnehmerzahl ist um das Achtfache größer als der Bundesdurchschnitt", zog die Leiterin der Stadtbibliothek nun Bilanz. Laut einer Mitteilung der Stadt ist der Gladbacher SLC damit bundesweit der größte. Besonders erfreulich sei, dass die Hälfte der Teilnehmer Jungen waren — ebenfalls ein Spitzenwert. "Das liegt auch an Borussia", sagt Fachbereichsleiter Guido Weyer. Maskottchen Jünter war nämlich der Pate des SLC. Weyer vermutet, dass der Jungenanteil dadurch um rund zwölf Prozent anstieg.

Mitgemacht haben Kinder aller weiterführenden Schulformen. Dazu gehörten auch zwei Förderschulen. Damit immer genug Lesestoff vorhanden war, hielt die Stadtbibliothek 2500 Kinder- und Jugendbücher bereit, die während des Aktionszeitraums nur von Mitgliedern des SLC ausgeliehen werden konnten. "Es gab Bücher, die so begehrt waren, dass sie ständig vergriffen waren", sagt Brigitte Behrendt. Dazu gehörten neben Comics von den Schlümpfen besonders die Bücher aus der Reihe "Fear Street". "Gruselgeschichten stehen bei den Kindern hoch im Kurs", erklärt sie. Um zu prüfen, ob die Bücher tatsächlich gelesen wurden, mussten die Leseclubberer Fragen beantworten. Dafür gab es dann einen Stempel ins Logbuch.

Wer drei Bücher gelesen hatte, bekam ein Zertifikat. "Bei einigen Hauptschulen führt das Zertifikat dazu, dass sich die Deutschnote verbessert", sagt Brigitte Behrendt. Wer vier oder mehr Bücher gelesen hatte, der erhielt beim Abschlussfest im Volksbad einen Schal von Borussia, der extra für die Aktion hergestellt wurde. Doch Borussia lobte noch mehr Preise aus. Die besten Schulen werden vom Verein zum Heimspiel gegen den SC Freiburg eingeladen. Nun wurden die Anne-Frank-Förderschule, die Förderschule Hehnerholt, die Gemeinschaftshauptschule Heinrich-Lersch und die Gesamtschule Stadtmitte als Gewinner bekanntgegeben. "Es werden rund 500 Kinder sein, die zu diesem Heimspiel kommen", sagt Borussias Sprecher Markus Aretz.

Behrendt freut besonders, dass 44 Prozent der Teilnehmer Erstnutzer waren. Auch der hohe Jungenanteil sei sehr positiv. "Im Bundesdurchschnitt machen die Jungs 38 Prozent aus. Hier sind es 50 Prozent", sagt sie. "Wenn der Sommerleseclub weiter so gut angenommen wird, dann werden wir ihn noch lange unterstützen", verspricht Friedrich Stephan von Förderverein der Stadtbibliothek. Für die Sponsoren des SLC, der Santander-Bank, der NEW und Presse Keppel, steht die Leseförderung im Vordergrund. Denn beim Lesen haben viele Kinder immer noch Schwierigkeiten.

(cli)
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