Mönchengladbach Silvester: Polizei musste ran, KOS-Kräfte durften feiern

Mönchengladbach · Bei der Polizei gab es zum Jahreswechsel Urlaubssperren, der Ordnungsdienst hatte frei. Nur wussten das nicht alle.

Noch nie war die Polizeipräsenz zu Silvester so stark wie bei diesem Jahreswechsel. Wie in vielen anderen Städten wurde auch in Mönchengladbach die Zahl der Einsatzkräfte deutlich erhöht. Für viele Polizistinnen und Polizisten hieß das: Urlaubssperre. Die Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungs- und Servicedienstes (KOS) hatten dagegen komplett frei. In Köln, Düsseldorf, Bonn und anderen Kommunen sah das anders aus. Dort waren auch Ordnungsamtsmitarbeiter im Einsatz.

In Mönchengladbach gingen viele Polizisten zunächst auch davon aus, dass sie am Silvestertag Unterstützung vom KOS bekommen - zumindest bis Mitternacht. Zwar werden die Verwaltungsmitarbeiter seit 2013 zwischen Weihnachten und Neujahr in den Zwangsurlaub geschickt. Der KOS sei aber davon ausgeschlossen, der habe regulären Dienst zwischen den Jahren, teilte die Stadt in einer Pressemeldung vor Silvester mit. Regulärer Dienst heißt für den Gladbacher Ordnungsdienst: montags bis samstags, 10 bis 24 Uhr. Der 31. Dezember 2016 war zwar ein Samstag, "aber an Silvester arbeitet keiner in der Stadtverwaltung", erklärte ein Stadtsprecher. Das sei in den vergangenen Jahren auch so gewesen. Die missverständliche Mitteilung habe man intern mit der Polizei klären können. Wie der Stadtsprecher weiter berichtet, sei auch nach den Vorfällen in Köln nicht in Erwägung gezogen worden, den KOS zu Silvester zu Sonderschichten einzuteilen. Schließlich könnte nur die Polizei bei Straftaten eingreifen. Außerdem sei in der Silvesternacht in Mönchengladbach ja auch nicht viel passiert. Das stimmt. Die Polizei meldete rund 150 Einsätze, ähnlich wie an "ganz normalen Wochenenden".

Das wusste jedoch vorher niemand. Und: KOS-Mitarbeiter dürfen zwar keine Menschen verhaften und keine Waffen tragen. Sie können aber unter anderem Platzverweise aussprechen, Bußgelder erteilen und Personalien überprüfen.

(RP)
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