Mönchengladbach Signal am Römerbrunnen

Mönchengladbach · Haus Nummer 29 wird gerade in ein knalliges Rot getaucht. Die neue Eigentümerin des Römerbrunnens, die Grand City Group Berlin, will offenbar ein deutliches Zeichen setzen: Die elf Hochhäuser sollen komplett renoviert werden.

Willi Buchloh hat einen Eimer Farbe gekauft, eine Rolle und einen Pinsel. Und alles auf den Balkon geschleppt. Er ist ganz vertieft in seine Arbeit. Stange für Stange streicht er das Geländer vor seinem Wohnzimmer. Willi Buchloh ist Mieter im Hochhaus Nr. 29 — im Römerbrunnen. Und das wird derzeit von außen und innen renoviert — auf den allerneuesten Stand gebracht, wie Stefan Moecker betont. Er ist Assist Manager der Grand City Gruppe Berlin, die vor einem Jahr die völlig maroden elf Wohnblöcke an der Giesenkirchener Straße kaufte. "Jetzt wird Haus für Haus von Grund auf saniert", sagt er. "Und offenbar finden die Mieter das so toll und animierend, dass sie inzwischen selbst mit anpacken."

Videokameras innen und außen

Mit dem Haus Nummer 29 haben die neuen Eigentümer ein deutliches Signal gesetzt. Die zentimeter- dicke verputzte Dämmschicht vor der Fassade wird gerade in Knallrot getunkt. Wenn das Gerüst demnächst fällt, wird der Römerbrunnen von der Straße aus bereits ein ganz verändertes Gesicht haben. Dazu tragen auch die Außenanlagen bei. Überall knallbunte, nigelnagelneue Klettergerüste, ein Fußballplatz, eine Badmintonfläche, eine Tischtennisplatte. Drumherum frisch gemähter Rasen. Und Videokameras — innen und außen, an allen Häusern.

"Wir haben von Anfang an auf Sicherheit gesetzt", sagt Moecker, auf dessen Schreibtisch in der Ladenpassage immer eine Schale mit Bonbons für die Kinder steht. "Tag und Nacht ist ein Sicherheitsdienst mit drei bis vier Männern vor Ort." Auch das wilde Parken zwischen den Häusern wurde im Nu eingedämmt: "Wir haben die Fahrzeuge rigoros abschleppen lassen", sagt Moecker.

Einige der Hochhäuser haben schon ganz neue Eingänge. Die Haustüren sind nur noch mit Chips zu öffnen. "Damit haben wir eine bessere Kontrolle darüber, wer rein und raus geht." Außerdem sind ausschließlich mit den Chips die Müllgefäße in der Anlage zu öffnen. "Der Abfall wird besser getrennt, die Kosten gesenkt", sagt Moecker. Auch die Container werden per Kamera überwacht. "Anfangs waren die Mieter sehr skeptisch, aber als sie sahen, dass wir es wirklich ernst meinen, tauten sie auf."

Die Grand City Group managt vor allem große Hotels, etwa Steigenberger, Holiday Inn, Mercure und Best Western. "Das zweite Standbein der Firma sind Hochhaussiedlungen", sagt Thomas Patalas, der mit seinem Marketingbüro MAKS in Giesenkirchen die Öffentlichkeitsarbeit für die Gruppe macht. "So wie die Grand City Gruppe in Berlin Hochhäuser übernahm und sanierte, soll auch der Römerbrunnen in einen modernen Wohn-Park umgewandelt werden — für echte Lebensqualität."

(RP)
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