Die Staatsanwältin musste mehrere Anklageschriften verlesen. Diesmal ging es um versuchten Betrug, Diebstahl und — wieder einmal — um Fahren ohne Führerschein, in drei Fällen. Nach einem Rechtsgespräch seines Verteidigers mit Gericht und Staatsanwaltschaft war der 38-J ährige zu einem Geständnis bereit. Den Betrugsversuch im November 2010 gab der Gerüstbauer ohne weiteres zu. So hatte er damals in einem Gladbacher Baumarkt das Preisetikett von Arbeitsschuhen überklebt. Anstelle von 159 Euro wollte der Kunde offensichtlich nur 35 Euro zahlen. Aber der 38-Jährige hatte Pech und fiel auf.

Auch den Diebstahl vom 8. April 2011 gestand der Angeklagte. Damals verschwand er mit einem Laptop im Wert von 479 Euro ohne zu zahlen aus dem Geschäft. Die Staatsanwältin warf dem Gerüstbauer außerdem vor, dreimal im vergangenen Jahr in Rheydt einen Pkw ohne Führerschein gesteuert zu haben. Plötzlich wollte der Angeklagte, der in den letzten vier Jahren bereits mehrmals als Fahrer ohne Fahrerlaubnis aufgefallen war, nicht mehr alles zugeben: "Im Oktober vergangenen Jahres das war ich nicht, tausendprozentig." Da habe er als Gerüstbauer gearbeitet und sei an dem Tag vom Schichtleiter abgeholt worden. Dagegen war sich der Polizeibeamte "hundertprozentig" sicher, den Autofahrer, den er gut kannte, damals am Steuer eines auffälligen Fahrzeuges gesehen zu haben. Am Ende stellte das Gericht diesen Anklagevorwurf ein. Die Richterin verurteilte den Familienvater zu einer Haftstrafe von einem Jahr und zwei Monaten, die er auch verbüßen muss.