Gladbacher Lesebuch Als die Beatwelle nach Rheydt kam

Rheydt · Mit dem Aufkommen der neuen Musikwelle gründeten sich Bands aus Schülern und Lehrlingen. Außerdem entstanden Musikclubs.

 Die „They“ gehörten ebenfalls zur Rheydter Beatszene. Günter vom Dorp schätzt ihre Künste als die am weitesten entwickelten ein.

Die „They“ gehörten ebenfalls zur Rheydter Beatszene. Günter vom Dorp schätzt ihre Künste als die am weitesten entwickelten ein.

Foto: Sammlung Günter vom Dorp

Gegen Ende der 1950er Jahre hatte der Wiederaufbau in Rheydt deutlich erkennbare Züge angenommen. In der weitgehend zerstörten Innenstadt schlossen sich die Lücken in den zerbombten Häuserfassaden. Das Bild von der aufstrebenden „Industriestadt im Grünen“ erhielt Konturen. Und auch das gesellschaftliche Leben in der Stadt entwickelte sich rasch. Das Theater an der Odenkirchener Straße hatte kurz nach dem Krieg den Spielbetrieb wieder aufgenommen. Besonders beliebt bei der Rheydter Bevölkerung waren die Operettenaufführungen des Ensembles, die in den Sommermonaten mit großem Erfolg auch am Rheydter Schloss unter freiem Himmel aufgeführt wurden. Ein Bürgerverein mit dem Namen „Blühendes, schaffendes Rheydt“ rief 1958 mit der „Blumenwoche“ eine jährliche Großveranstaltung ins Leben, die für Rheydt zum Markenzeichen werden sollte. Unter heutigem Aspekt waren die Sommerspiele Schloss Rheydt und der Blumenkorso hervorragende Marketingideen. Sie schufen in den 1960er Jahren das Image einer lebendigen, liebenswerten Stadt mit positiven Standortfaktoren für die hiesige Wirtschaft, den Einzelhandel, die Bevölkerung und den Städtetourismus.