Serie Gladbacher Lesebuch (47) Kriegsende, Feuerwehr und Ehe-Erinnerung

Mönchengladbach · Als der Autor in die Freiwillige Feuerwehr eintrat, gab es noch keine Berufsfeuerwehr in Rheydt.

 Jürgen John und Jürgen Esser 1955 auf der Insel Mainau. Drei Jahre zuvor war Jürgen John in die Freiwillige Feuerwehr Rheydt eingetreten.

Jürgen John und Jürgen Esser 1955 auf der Insel Mainau. Drei Jahre zuvor war Jürgen John in die Freiwillige Feuerwehr Rheydt eingetreten.

Foto: Jürgen John

Vom Ende des Krieges 1945 ist nicht mehr viel in Erinnerung. Ich bin Jahrgang 1935, meine Frau 1938. Die Sirenen heulten beim Bombenalarm, Brandgefahr und Entwarnung, runter in den Keller, rauf in die Wohnung. Das waren die Eindrücke. Wir mussten 1942 raus aus Rheydt nach Wesenberg. Mein Vater und mein Bruder waren in Gefangenschaft, deshalb musste ich 1949 eine Arbeitsstelle annehmen – in einer Firma für 75 Pfennig Stundenlohn bei 50 Stunden Arbeit in der Woche. 1950, als mein Vater und mein Bruder wieder zu Hause waren, habe ich eine Lehre als Maschinen-Schlosser gemacht.

1952 bin ich in die Freiwillige Feuerwehr Rheydt-Mitte eingetreten, es gab keine Berufsfeuerwehr. Nach einer Weisung und einer Übung kam es zum ersten Einsatz. Die Ausübung musste mein Lehrherr genehmigen. Unsere Aufgabe war die Brandbekämpfung, die Brandwache und die Wartung. 1953 lernte ich meine Frau kennen, zu der Zeit nicht immer einfach. Ich bin evangelisch, meine Frau katholisch. Wir trafen uns sonntags im Schwimmbad in Rheydt und ab und zu am Wochenende zum Tanz, Kino oder Theaterbesuch. Gegen alle Widerstände haben wir 1956 geheiratet.

1972 machte ich eine Schulung zum Maschinenbau-Techniker. Wir haben vier Töchter, Enkel und Urenkel. Mit meiner Frau und den Kindern bin ich in einem Käfer nach Österreich gefahren. Unser Hobby war das Kegeln. Wir sind nicht mehr so mobil für Urlaube und Tanzabende. 1961 sind wir nach Geistenbeck gezogen und 1966 von dort nach Giesenkirchen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort