Mönchengladbach Sektempfang, Bühnenspiel und Gaumenfreuden im BIS

Mönchengladbach · Im einladenden Schwung führen die breiten Stufen in der alten Stadtvilla an der Bismarckstraße hinauf. Das ist zwar immer so, doch zur Premiere des Theaters mit BIS(S) begann bereits hier der erste Akt für einen genussvollen Abend. Kleine Windlichter begleiteten die Schritte nach oben, wo ein großer Silberleuchter festlichen Glanz ausstrahlte und die Gäste mit Platzanweisung für den Theaterraum willkommen geheißen wurden. Zum Sektempfang im Bistro herrschte entspannte Vorfreude auf Susanna Webers Inszenierung von Katrin Wiegands Theaterstück "Hitzeperiode". Das Publikum war eindeutig weiblich dominiert, so dass auf einen Mann zahlenmäßig etwa fünf Frauen kamen. Dem Gros der Besucherinnen war das Problem der Hitzewallungen, das die drei Protagonistinnen des Stücks plagt, aus eigenem Erleben vertraut. So mischte sich in das Lachen über die Pointen immer auch ein vergnügtes Wiedererkennen.

 Veronica, Anne und Brigitte befinden sich in einem Kampf zwischen Kuchen im Café und Fitnessstudio.

Veronica, Anne und Brigitte befinden sich in einem Kampf zwischen Kuchen im Café und Fitnessstudio.

Foto: Detlef Ilgner

Angela Wiemes, Barbara Baik und Regine Meininger erzählen unter Webers Regie auf leichte und witzige Weise, wie Veronica, Anne und Brigitte zwischen Fitnessstudio und Café im Kampf gegen Pfunde und der Lust auf Süßes pendeln. Wiemes verkörpert amüsant Veronikas mangelnde Begeisterung am Sportprogramm und den dafür umso größeren Heißhunger. Sie gibt ihr eine so herrlich kernige Note, etwa wenn ihre Heldin ein blutiges Hüftsteak mit Pommes Frittes bestellt, während Freundin Brigitte beim Salat noch auf das Dressing verzichten will. Regine Meininger spielt als Brigitte mit pfälzischem Dialekt eine amüsante Mischung von Neugierde, Mitgefühl und belehrend gemeinten, aber nicht immer treffsicheren Empfehlungen. Barbara Baik rundet das Trio als pragmatisch denkende Anne ab, die mit trockenem Humor ihre Pointen setzt.

Die Kulisse ist als klappbare Stellwand schlicht und in Sekundenschnelle wandelbar vom Fitnessraum in ein Café, ja sogar in ein Schwimmbad. Nach der letzten Szene begaben sich alle zum finalen Akt in die Villa nebenan. Dort wartete im Ballettsaal eine festlich mit Kandelabern eingedeckte Tafel. Für jeden Gang des dreiteiligen Menüs stand eine der Figuren Pate. Kontakt: Telefon: 02161 181300, Email: bis-zentrum@t-online.de

(RP)
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