Mönchengladbach Seit 40 Jahren gibt es im Hardter Wald die Paul-Moor-Schule

Mönchengladbach · Die Paul Moor-Schule wird 40 Jahre alt und feierte dies nun mit vielen Familien und Freunden der Schüler. Aber auch viele Gäste aus Verwaltung, Kirche und Politik nahmen an dem Festprogramm in der Turnhalle teil. "Pippi Langstrumpf ist mutig, stark und macht sich die Welt, wie es ihr gefällt", sagte Frank Polixa, Geschäftsführer des Caritasverbandes Mönchengladbach, in seiner Rede. "Die Schülerinnen und Schüler der Paul Moor-Schule haben viel mit Pippi gemeinsam."

 Zusammen mit Freunden und vielen Gästen feierten die Schüler das 40-jährige Bestehen der Paul-Moor-Schule.

Zusammen mit Freunden und vielen Gästen feierten die Schüler das 40-jährige Bestehen der Paul-Moor-Schule.

Foto: Detlef Ilgner

Die Paul Moor-Schule ist eine besondere Einrichtung des Caritasverbandes, die Kinder mit geistiger Behinderung fördert. Hier werden sie unterrichtet und auf ein selbstbestimmtes Leben vorbereitet. Eltern, Lehrer und Therapeuten arbeiten daran, die Kinder ganzheitlich zu fördern. So leben auf dem Schulgelände auch einige Tiere: die beiden Ponys Max und Heidi, die Esel Oskar und Pino, die Schafe Rika, Schnucki und Paul und die Kaninchen Pampel und Muse. Die Tiere werden in den Unterricht einbezogen und sind in das Leben an der Schule voll eingebunden. "Schon wieder eine Parallele zu Pippi Langstrumpf", stellte Polixa fest. "Von außen erinnert unsere Schule ein bisschen an die Villa Kunterbunt. Und so wie Pippi mit Herrn Nilsson und ihrem Schimmel unter einem Dach lebt, haben auch die Kinder hier ständig Kontakt zu Tieren."

Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners erinnerte an die Aktion im Juli, bei der Auszubildende der Stadt geholfen haben, die Schulflure anzustreichen. "Es gibt Menschen, mit denen man Pferde stehlen kann", bedankte sich Schulleiterin Marion Middendorp. Das Leben von Menschen mit geistiger Behinderung hat sich in den vergangenen Jahrzehnten stark verändert.

Angelika Frücht, leitende Regierungsschuldirektorin der Bezirksregierung Düsseldorf, verdeutlichte, wie lange es gebraucht hat, die Meinung nachhaltig zu verändern: "Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es große Bestrebungen, Menschen mit Behinderungen zu schützen." Im Jahre 1951 gab es die erste Rechtsgrundlage für die Beschulung von behinderten Menschen, es gab also erstmalig ein Recht auf Bildung. Erst 1958 wurde der abwertende Begriff der "Schwachsinnigkeit" durch den Begriff der "geistigen Behinderung" abgelöst. 1978 wurde die Schulpflicht für alle eingeführt, und 2009 formulierte die UN, dass Menschen mit Behinderung ein Recht auf Bildung haben.

(dge)
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