Mönchengladbach Sechs Jahrzehnte Abi-Treffen

Mönchengladbach · Auf den Tag genau 60 Jahre nach ihren Abiturprüfungen trafen sich die Schülerinnen der damaligen Staatlichen Studien-Anstalt der Mädchen wieder einmal zum Kaffeeklatsch. Neben Fragen zum derzeitigen Befinden standen Anekdoten aus der gemeinsamen Schulzeit an der Tagesordnung.

Elfriede Miltzow und Martha Falk sind angespannt. Kein Wunder, die Abiturprüfung in Latein bei Frau Timpe steht an. Es ist der 6. März 1950. Auf den Tag genau sechs Jahrzehnte später sitzen die beiden Freundinnen mit vier weiteren Mitschülerinnen deutlich entspannter bei Kaffee und Kuchen in einem Mönchengladbacher Café. Sie feiern mal wieder gemeinsam ein Jubiläum: 60 Jahre Abitur. "Wir waren überhaupt erst der zweite Jahrgang, der nach dem Krieg das Abitur gemacht hat", erinnert sich Elfriede Miltzow.

Zehn von 18 leben noch

Mit 18 Schülerinnen waren sie damals in einer Klasse auf der Staatlichen Studien-Anstalt für Mädchen, zehn von ihnen leben heute noch. "Wir hatten eine gute Klassengemeinschaft, obwohl wir längst nicht alle aus Mönchengladbach, sondern manche aus Erkelenz, Korschenbroich oder Schwalmtal kamen", sagt Elfriede Miltzow, die mit ihren 25 Jahren damals die mit Abstand älteste Abiturientin war und sich auch später als "Mutter der Kompanie" darum bemühte, den Kontakt untereinander aufrecht zu erhalten.

"Wir treffen uns regelmäßig, mindestens alle zehn Jahre, im kleinen Kreis aber auch alle paar Monate", sagt die heute 85-Jährige. Zum 60-jährigen Abitur-Treffen mussten zwei Mitschülerinnen leider kurzfristig absagen, was die übrigen sechs nicht von einem gemütlichen Kaffeeklatsch abhält. Neben den üblichen Fragen nach dem derzeitigen Befinden sind natürlich die Anekdoten aus der gemeinsamen Schulzeit beliebtes Tischgespräch.

Während Martha Falk ein Foto-Album mitgebracht hat, erinnert sich Änne Gossens an ihre Klassenlehrerin Frau Falke: "Bei einem Ausflug ist sie beinahe verrückt geworden, als ich plötzlich in einen See sprang und drauflos geschwommen bin." Überhaupt die Schulausflüge. "Unsere Abiturfahrt ging nach Bodenbach an der Mosel, das war für uns schon ein Ereignis. Heute fahren die Schüler nach China oder sonst wohin", sagt Elfriede Miltzow. Es hat sich halt einiges geändert in den letzten 60 Jahren.

(RP)
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