Mönchengladbach Schwimmbad-Fliesen bald vor Gericht?
Mönchengladbach · Das Fliesen-Problem im Vitusbad könnte bald die Gerichte beschäftigen. Seit dem Bau des Schwimmbades im Jahr 2006 hatten sich im 50-Meter-Schwimmbecken immer wieder Fliesen gelöst. Mittlerweile läuft dazu ein so genanntes gerichtliches Beweissicherungsverfahren mit allen beteiligten Unternehmen, ein Mittel aus dem Baurecht. Dabei beauftragen Gerichte öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige, um die Ursachen möglicher Schäden und Mängel am Bau, die Verantwortlichen, die Beseitigungsmaßnahmen und die Kosten festzustellen. Wenn die Beweise auf dem Tisch liegen, kommt es aufgrund der Einschätzung der Gutachter zu einer außergerichtlichen Einigung, oder zu einem Prozess. Bäder-Chef Armin Marx vom Badbetreiber NVV AG hielt sich gestern bedeckt: "Wir kennen die Ursache im Moment nicht."
Wartung und Reinigung
Klar ist: Es handelt sich um ein kontinuierliches Problem im 50-Meter-Sportbecken. Denn in diesem Jahr haben sich erneut Fliesen im Vitusbad gelöst. Derzeit werden die Schäden im Zuge einer Revision repariert. Noch bis einschließlich 29. August bleibt das Vitusbad geschlossen, allerdings nicht nur wegen gelöster Fliesen. Turnusmäßig werden in den Ferien, wenn weder Schulen noch Sportvereine das Bad nutzen, die Arbeiten durchgeführt, die im laufenden Betrieb unmöglich sind. "Dazu gehören Reinigungsarbeiten, Wartungs- und Reparaturarbeiten an der Technik, Lüftungs- und Filteranlage, und natürlich die Reparatur von Schäden", erklärte Armin Marx. "Diese Revision machen wir jedes Jahr." Dazu müssen die Becken entleert werden. Bis 2000 Kubikmeter Wasser abgelaufen sind, dauert es eine Woche. Daher ist das Vitusbad insgesamt drei Wochen geschlossen.
Wann das gerichtliche Beweissicherungsverfahren abgeschlossen ist, ist noch unklar. "Wir hoffen, so schnell wie möglich", sagt Marx. Von der Einschätzung der Gutachter wird es auch abhängen, ob die Fliesen ein Fall für ein Gericht werden.
