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Mönchengladbach Schwester Stefanie wird Oberin im Josefshaus

Mönchengladbach · Hiobsbotschaft für die Menschen in Hehn, Dorthausen und Günhoven: Gemeindeschwester Stefanie geht weg. Die Vinzentinerin wird Oberin des Josefshauses in Mönchengladbach-Hardt. Mit ihren Aktionen hat sie an ihrer jetzigen Wirkungsstätte viel bewegt.

 Gemeindeschwester Stefanie Kallenborn wird im Herbst Oberin des Josefshauses in Hardt.

Gemeindeschwester Stefanie Kallenborn wird im Herbst Oberin des Josefshauses in Hardt.

Foto: Raupold, Isabella (ikr)

Die Besucher der Gottesdienste in Hehn, Günhoven und in Kothausen, wo die Heilige Messe anlässlich der Dorthausener Kirmes zelebriert wurde, waren gestern fassungslos, als sie erfuhren, dass die beliebte Gemeindeschwester Stefanie Kallenborn im Herbst Oberin des Josefshauses in Hardt wird. Seit mehr als 14 Jahren ist sie für die Gemeinden Hehn, Dorthausen und Günhoven zuständig. Nach der Einführung der neuen, abgespeckten Gottesdienstordnung und der Schließung der Dorthausener Kapellenkirche müssen die Gemeindemitglieder nun innerhalb kürzester Zeit die dritte Hiobsbotschaft verkraften.

"Meine Gefühle - die sind durchaus gemischt", sagt die Vinzentinerin. Sie hat ihre Gemeinden in den vergangenen Jahren durch viele Aktionen beglückt und bekannt gemacht. Am spektakulärsten war das Kunst-Projekt im letzten Herbst. International bekannte Graffiti-Künstler verwandelten die Hehner Turnhalle in ein Gesamtkunstwerk. Spätestens seit dieser Aktion ist Schwester Stefanie weit über die Grenzen ihrer Gemeinden eine sehr bekannte Ordensschwester. Und jetzt muss ein Nachfolger für sie gefunden werden.

Die Vinzentinerin wohnt schon seit 1999 im Hardter Josefshaus. Sie kennt die Bewohner - 228 behinderte Menschen - und den größten Teil des Personals. In den letzten 15 Jahren wurde die Gemeinschaft der Vinzentinerinnen von Oberin Magda geführt, die zugleich auch stellvertretende Heimleiterin war. "Ich werde ihre wichtige Arbeit weiterführen", sagt Schwester Stefanie. Dafür muss sie die Seelsorge in ihren Gemeinden aufgeben. Und die war ihr immer eine Herzensangelegenheit. "Ganz nah bei den Menschen sein, die Sterbenden betreuen, dem Einzelnen in der Not beistehen - dafür habe ich immer alles andere hinten angestellt", sagt sie.

Vieles, so sagt sie, verdanke sie dem 2006 verstorbenen Pfarrer Josef Eißen. "Der hat mich von Anfang an und immer wieder ins kalte Wasser geschmissen." Dabei habe sich über die Jahre ihr Organisationstalent offenbart. Und so kam eins zum anderen. "Ich gehe gern auf Menschen zu", sagt Schwester Stefanie. Und sie scheut auch vor unkonventionellen Projekten - siehe Graffiti - nicht zurück. "Als ich die Sprayer-Aktion ankündigte, haben sicher manche gedacht, dass das ein bisschen zu verrückt ist." Aber die Gemeinden wussten immer, dass sie sich auf ihre Schwester Stefanie verlassen konnten. Von der großen Verehrung und Zuneigung, die ihr entgegengebracht wird, ganz zu schweigen. Aber auch auf ihre neuen Aufgaben im Josefshaus freut sie sich. "In dem Haus steckt mein Herzblut, es ist eine wichtige Einrichtung", sagt Schwester Stefanie. Und immerhin war sie in diesem Haus anderthalb Jahre im Postulat.

(RP)
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