Unges Pengste 2012 Schützen sammeln wieder für Straßenkinder in La Paz

Korschenbroich · Beim Schützen- und Heimatfest Unges Pengste gehen 13 000 Lose für die Pfingsttombola in den Verkauf. Mit dem Erlös wird Pfarrer Josef Neuenhofer und sein Hilfsprojekt für Straßenkinder in Bolivien unterstützt.

Das Blöckchen mit 25 blauen Losen ist klein und unscheinbar. "Doch es kann so vielen Menschen helfen", weiß Jürgen Hüsges. Und so gehört es derzeit zu seiner Hauptaufgabe, 13 000 Pfingst-Lose zur Unterstützung von Pfarrer Josef Neuenhofer (74) und seinen Straßenkindern in La Paz bis "Unges Pengste" an Mann und Frau zu bringen.

Pfingsttombola für guten Zweck

Eine Brücke der Hilfsbereitschaft um die halbe Welt verbindet Korschenbroich seit vielen Jahren mit der Anden-Hochburg La Paz. Die Schützenhilfe für 4000 Straßenkinder der bolivianischen Hauptstadt kommt seit Jahren von den beiden Korschenbroicher Bruderschaften St.-Sebastianus und St.-Katharina-Junggesellen. Im Blick steht dabei die Pfingsttombola, die sich jetzt zum 29. Mal jährt.

1984 war es der Schützenzug "Lange Lulatsche" mit Jürgen Hüsges an der Spitze, der die Aktion ins Leben rief. Heute hat Hüsges als Vorsitzender der Kinder-Direkt-Hilfe mit Marco Heuter, Thomas Siegers, Sven Frank, Friedhelm Pauen und Armin Döhmen tatkräftige Unterstützung beim Losverkauf. Was dem Orga-Team dabei am Wichtigsten ist: "Der Lospreis von einem Euro ist geblieben. Und der komplette Verkaufserlös kommt den Straßenkindern zugute."

Die 4000 Jungen und Mädchen haben kein Dach über dem Kopf, leben vom Betteln und Stehlen. Andere leben auf engsten Raum, ohne Licht und Wasser in unvorstellbarer Armut. "Hier helfen wir, damit die Menschen keinen Hunger leiden, die Kinder zur Schule gehen und bei Krankheit ärztlich versorgt werden können. Ich möchte mit unseren vielen verschiedenen Projekten die Lebensgrundlage dieser von Not und Elend bedrohten Kinder verbessern", wirbt Josef Neuenhofer für sein Herzensanliegen.

In seinem aktuellen Rundbrief zeigt sich der Pfarrer — für die Straßenkinder, Freund, Vater und Retter — dankbar über die Hilfe aus Korschenbroich. Ihn schmerzt es, dass seine Schützlinge vielfach nur "Wegwerfkinder" genannt werden. "Sie haben ein Recht auf Unterstützung und Liebe." Persönlich will sich Neuenhofer im Spätherbst bei den Korschenbroichern für ihre Hilfsbereitschaft bedanken. "Wann genau er seine Bettelreise durch Deutschland antritt, wird er kurzfristig entscheiden", sagte Hüsges gestern zur Rheinischen Post.

Josef Neuenhofer und seine Stiftung "Arco Iris" stehen schon jetzt als Gewinner der Tombola fest. Jeder der dazu beitragen möchte, kann ab heute in vielen Korschenbroicher Geschäften und Banken die Pfingst-Lose bekommen. Auch die Käufer werden belohnt: mit 400 gestifteten Preisen und einem Reisegutschein im Wert von 1500 Euro.

(RP/rl/ape)
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