Mönchengladbach Schüler werden Europa-Parlamentarier

Mönchengladbach · Nach langen Diskussionen und trotz Zeitdrucks kamen die jungen "Fraktionsmitglieder" im "europäischen Plenarsaal" in Rheydt bei einem Planspiel zu einem neuen Gesetzesentwurf.

Genau wie auf dem Schulhof und in den Klassen nicht alle immer einer Meinung sind, so wird auch im Europaparlament viel diskutiert. Schüler von verschiedenen Schulen aus Nordrhein-Westfalen - darunter auch das Franz-Meyers-Gymnasium, das Gymnasium an der Gartenstraße sowie die Gesamtschule Hardt - schlüpften beim Planspiel "Europäisches Parlament" in die Rolle von Abgeordneten. Unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners verwandelte sich der Ratssaal des Rathauses in Rheydt deshalb für einen Tag lang in den Plenarsaal des Europaparlaments.

Diese Simulation wird zweimal im Jahr von den Jungen Europäischen Föderalisten (JEF) NRW gemeinsam mit der Ministerin für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien des Landes NRW, Angelica Schwall-Düren, organisiert und ist ein Angebot für Schüler ab der Jahrgangsstufe 10, die für einen Tag lang die Aufgaben eines Fraktionsmitgliedes einer Europäischen Partei übernehmen möchten. "Europa ist in den vergangenen Jahren an seinen Aufgaben gewachsen und damit das auch weiterhin so ist, brauchen wir junge engagierte Menschen", sagte die Ministerin.

Innerhalb des Planspiels sollten die Schüler einen Gesetzesentwurf gemeinsam diskutieren, erarbeiten und am Ende verabschieden. Bei dieser Simulation sollten die aktuellen Themen Europäische Asylpolitik, sowie Datenschutz behandelt werden. Nach der Eröffnung durch den Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners, die Ministerin Angelica Schwall-Düren und den Vorstand der JEF, Benjamin Altrogge, wurden die Schüler in die verschiedenen Fraktionen des Europaparlaments eingeteilt. Da diese Fraktionen unterschiedliche Ansichten vertreten, sollten die Schüler auf Basis dieser Sichtweisen diskutieren.

"Da sieht man oft, wie schwer es den Schülern fällt, eine Rolle anzunehmen, die den eigenen Ideologien widerspricht", sagt Benjamin Altrogge. Unterstützt wurden die Schüler dabei von Teams aus der JEF. Es gab außerdem einen Fraktionsvorsitzenden, den die Schüler selbst wählten und der in einer der verschiedenen Sitzungen eine Eröffnungsrede zu den Ansichten seiner Fraktion hielt. Insgesamt durften die jeweiligen Fraktionen je drei Änderungsanträge an den Gesetzesentwurf stellen, die dann gemeinsam im Plenum des Parlamentes diskutiert wurden. Am Ende kamen die jungen Fraktionsmitglieder dabei nach langen Diskussionen und trotz Zeitdruck zu einem neuen Gesetzesentwurf. "Im Laufe der Diskussionen beteiligen sich die Schüler immer mehr, daran merkt man richtig, dass sie ihre Rolle voll angenommen haben", sagt Benjamin Altrogge. "Es ist schön zu sehen, wie junge Menschen ihr Interesse an der Politik zeigen."

(amro)
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