Mönchengladbach Schüler erhalten Einblick in den Berufsalltag

Mönchengladbach · Welchen Beruf möchte ich nach der Schulzeit ausüben? Diese Frage beschäftigt den Großteil der Gladbacher Schüler. Eine mögliche Antwort darauf gab der vierte "Berufsparcours" für Neunt- und Zehntklässler der städtischen Haupt-, Real- und Gesamtschulen in den Räumen des Ausbildungsverbunds Mönchengladbach. "90 Prozent der Schüler wissen nichts mit den 20.000 möglichen Berufsbezeichnungen anzufangen", sagt Karin Ressel, die den "Berufsparcours" ins Leben gerufen hat. Dabei probieren Schüler die Berufe der Metall- und Elektrobranche praktisch aus und bewältigen Übungen an Stationen der neun teilnehmenden Firmen. Gefällt eine Station gut, gibt der Schüler seine mitgebrachte Bewerbungskarte für ein Praktikum oder eine Ausbildung an den jeweiligen Ausbilder der Firma ab.

 Schüler bewältigen praktische Übungen an Firmenständen.

Schüler bewältigen praktische Übungen an Firmenständen.

Foto: OFFERMANNS

Am Stand der SMS-Group wurden gleich mehrere Bewerbungskarten ausgefüllt. "Die Schüler zeigen Interesse an unserer Firma. Entweder geben sie ihre Bewerbungskarte ab oder nehmen sich Broschüren mit", sagt Ausbilder Tom Freitag. "Für Schüler ist der ,Berufsparcours' eine gute Möglichkeit, zu erfahren, was sie als Auszubildende in den Firmen erwarten wird." Doch nicht nur für die Schüler war die Veranstaltung eine Chance. Auch die Firmen hatten Möglichkeit, künftige Auszubildende kennenzulernen. "Die Firmen sind auf der Suche nach Talenten. Ein Ausbilder braucht im Schnitt drei bis sieben Minuten, um zu entscheiden, ob der Schüler Talent in der Branche hat", sagt Karin Ressel. Konnte ein Schüler von sich überzeugen, wurde er von der entsprechenden Firma zum persönlichen Gespräch eingeladen.

Denn die Zahl der Auszubildenden geht in Mönchengladbach zurück. "Die Alterspyramide der Auszubildenden ist verkehrt herum. Die jungen Leute bewerben sich kaum und die ältere Generation hofft auf freie Plätze", sagt Frank Winkels, Leiter des Ausbildungsverbunds Mönchengladbach.

Karin Ressel ist der Ansicht, dass die Schüler mehr praktische Erfahrungen in den Berufen sammeln müssten: "Mit theoretischen Informationen sind die Schüler heute überladen. Aber was ihnen handwerklich liegt, wissen sie nicht. Deshalb sind viele Schüler mit der Berufswahl überfordert. Das ändern wir mit unseren ,Berufsparcours'." Auch nach der Veranstaltung können die Schüler Kontakt zu den Firmen aufnehmen.

(nije)
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