Mönchengladbach Schroeren will im Kindergarten arbeiten

Mönchengladbach · Der Prostest gegen das von der Landesregierung geplante Kinderbildungsgesetz reißt nicht ab. Am Samstag demonstrierten Eltern, Kinder und Erzieher in der Rheydter Innenstadt gegen die „Kibiz“ genannte Neuerung. Die Veranstalter zählten rund 250 Teilnehmer. Auf Transparenten mit Schriftzügen wie „Kibiz ist Mumpitz“ verschafften sie ihrem Ärger Luft. 22 Kindertagesstätten und Kindergärten aus Gladbach beteiligten sich.

Lebhafte Diskussionen

Mit einem Protestmarsch von fünf Startpunkten aus machten sie auf sich aufmerksam und trafen sich zu einer Kundgebung an der Harmoniestraße. Zudem sammelten sie 327 Unterschriften von Passanten. „Wir sind zufrieden mit dem Tag“, sagte Liesel Eich-Kleuters vom Kinderzentrum Rappelkiste. Zur Kundgebung kamen auch die Landtagsabgeordneten Angela Tillmann (SPD) und Michael Schroeren (CDU). Schroeren stellte sich den erbosten Eltern. „Ich bin Mutter eines dreijährigen Kindes, und ich überlege jetzt ernsthaft, ob ich noch ein weiteres möchte“, sagte Elke Matz (36), deren Sohn Matteo das Rheindahlener Regenbogenhaus besucht. Die Leitung des Hauses hatte errechnet: Mit dem neuen Gesetz müssten drei von sieben Betreuungskräften gehen. „Man darf weder krank werden, noch in Urlaub gehen“, sagte Monika Lindner, Leiterin des Hauses. „Kommen Sie doch einmal einen Tag bei uns vorbei und machen Sie unsere Arbeit“, sagte sie an Schroeren gerichtet. „Ich würde das machen“, entgegnete dieser. Während seiner Ansprache wurde er ausgepfiffen. „Wir haben ein gutes Gesetz“, sagte er. „Wir geben sogar 250 Millionen Euro im Jahr mehr aus für die Kinderbetreuung.“

Am Dienstag und Mittwoch steht im Landtag eine öffentliche Anhörung von Experten auf der Tagesordnung. Ein Katalog mit 86 Fragen soll behandelt werden. Die Proteste gehen weiter. Am 15. September ist eine Demonstration des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Düsseldorf. Mit Bussen wollen die Eltern und Betreuerinnen aus Gladbacher Kindergärten zur Demo fahren.

(RP)
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