Mönchengladbach "Schrittmacher sind Lebensretter"
Mönchengladbach · Im "Eli" lernten Besucher Diagnostik und Therapie von Herzrhythmusstörungen.
Ein Fußballer stürzt, liegt leblos ausgestreckt, bekommt wie von Geisterhand einen Schock versetzt und richtet sich wieder auf. "Ohne Defibrillator wäre er gestorben", kommentierte Robert Zabrocki die Szene im Video. Der leitende Oberarzt der Kardiologie im Elisabeth-Krankenhaus stellte den implantierbaren Defibrillator als Gerät vor, das durch gezielte Stromschläge Herzrhythmusstörungen beenden kann.
Das Herz, wenn es rast oder plötzlich stillsteht, stand im Zentrum der Infoveranstaltung für Besucher der Kardiologie am Eli. Hier informierte das Spezialisten-Team um den Kardiologen Professor Georg V. Sabin über Diagnostik und Therapie verschiedener Herzrhythmusstörungen. Der Chefarzt betonte ausdrücklich: "Schrittmacher sind Lebensretter." In einer Hand hielt der Kardiologe zwei Herzschrittmacher, die in ihrer Unterschiedlichkeit beispielhaft die rasante technische Entwicklung medizinischer Geräte dokumentieren. "Viele Herzrhythmusstörungen sind gut behandelbar. Jede Störung birgt die Gefahr, dass sich der Herzmuskel erschöpft. Darum sollte sie nicht bagatellisiert werden. Eine Behandlung macht es möglich, den Herzmuskel zu schonen", hob der Kardiologe hervor.
Marc Bonsels, Oberarzt der Elektrophysiologie, referierte zum Thema "Wenn der Puls zu schnell ist". Er stellte Möglichkeiten der modernen Kathetertherapie vor. Mit ihrer Hilfe wird betroffenes Gewebe ohne Gefahr für den Patienten verödet. Bonsels' Vortrag konzentrierte sich auf gutartige Herzrhythmusstörungen. Auf die Frage, wie sich für den Laien die gutartigen von den bösartigen Störungen unterscheiden lassen, sagte der Arzt: "Wenn Sie nicht umkippen, sind die Störungen meistens nicht bösartig." Er betonte allerdings, dass bei einem Patienten mit der Vorgeschichte eines Herzinfarkts eher bösartige Störungen in Betracht gezogen werden sollten.
Oberärztin Katharina Grün-Himmel, konzentrierte sich in ihren Ausführungen auf die Therapie bei bösartigen Herzrhythmusstörungen. Sie stellte die LifeVest vor, einen tragbaren Defibrillator. "Bösartige Störungen können zum Tode führen. Sie brauchen das Gerät oder den Arzt, der versucht, die richtigen Werte wiederherzustellen", erklärte die Ärztin die lebensrettende Weste. Die Weste wird gefährdeten Patienten verschrieben - zum Beispiel nach einem Herzinfarkt, wenn noch erhöhtes Risiko besteht, aber ein Leben ohne Defibrillator noch möglich sein könnte. Analog zur Weste stellte Oberarzt Zabrocki den implantierbaren Defibrillator vor. Per Video dokumentierte der Arzt, wie im komplikationsfreien Eingriff ein Eventrecorder als Chip unter die Haut gespritzt wird. Der kleine Chip ist in der Lage, den Herzrhythmus bis zu drei Jahre lang aufzuzeichnen das Krankenhaus zu informieren.