Die Gebäude auf dem 40 000 Quadratmeter großem Gelände sind mittlerweile so baufällig und einsturzgefährdet, dass Brände schon lange nur noch von außen gelöscht werden. Kein Einsatzleiter würde das Risiko eingehen, einen Kollegen ins Gebäude zu schicken und so sein Leben aufs Spiel zu setzen für eine Ruine, in der sowieso nichts mehr zu retten ist. Ähnliches gilt für die Brandsachverständigen. Eine Ermittlung in den maroden Hallen? Viel zu gefährlich.

Teurer Verfall

Diesmal brannte es in einem leer stehenden Bürogebäude. Als die Feuerwehr eintraf, schlugen bereits Flammen aus dem Fenster im ersten Obergeschoss des ehemaligen Verwaltungstraktes. Später sollte ein Benzinkanister gefunden werden. Einen Übergiff des Feuers auf die angrenzenden Hallen konnten die Wehrleute verhindern. Wegen der Rauchentwicklung und der möglichen Altlasten mussten sie das tun, auch wenn viele in der Stadt vielleicht denken: Besser wäre es, wenn alles niederbrennt.

Aktuell untersucht die EWMG, ob der Kauf des Grundstücks an der Duvenstraße Sinn macht. Denn wo früher Stoffe veredelt wurden, wird seit Jahren Geld "begraben". Und wenn nichts passiert, kostet die Industrieruine weiter täglich Geld. Zigtausende hat die Stadt ausgegeben, um Fenster zuzumauern und Türen mit Schlösser abzusichern. Altlasten mussten entsorgt werden, Teile abgerissen werden. Dazu kommen die Feuerwehreinsätze und Grundsteuerabgaben, die verloren gehen. Alleine letzteres macht pro Quartal eine fünfstellige Summe aus.