2030 werden in Deutschland rund 3,4 Millionen Menschen auf Pflege angewiesen sind. Häufig übernehmen Angehörige sie, Menschen, die noch im Berufsleben stehen und dann mit der Situation konfrontiert sind, ihre beruflichen Aufgaben mit der Pflege der Mutter oder des Vaters vereinbaren zu müssen. Das kann sich auf die Leistung des Arbeitnehmers auswirken. Etwa, wenn die Situation sehr belastend ist, die Hilfsangebote nicht bekannt und die Unterstützungsmöglichkeiten nicht greifbar sind. "Ein Pflegefall tritt oft ungeplant ein", weiß Eva Eichenberg vom Kompetenzzentrum Frau und Beruf. "Dann gibt es neben der Arbeitszeit so viel zu organisieren, dass die Leistungsfähigkeit nachlässt."

In Mönchengladbach ist das bundesweit einzigartige Netzwerk Pflegend Beschäftigter aktiv, das Beratung und Unterstützung bei der Pflege Angehöriger gewährleistet. Unternehmen können Mitglied werden. Das Netzwerk führt nicht nur Info-Abende und Schulungen durch, die Mitarbeiter der beteiligten Unternehmen können auch kostenlos Einzelfallberatung in Anspruch nehmen. Expertinnen helfen bei der Organisation der häuslichen Pflege, bei der Beantragung von Leistungen bei der Pflege- oder Krankenversicherung und bei der Vermittlung professioneller Dienste wie der ambulanten Pflege oder von Kurzzeit- oder Tagespflege. Der Vorteil: Die Mitarbeiter, bei denen ein Pflegefall eintritt, stehen nicht unter Dauerdruck, sondern werden schnell und professionell entlastet.