Mönchengladbach Schlug Feuerteufel im Rönneter wieder zu?

Mönchengladbach · Zum sechsten Mal brannte in der Kleingartenanlage in Rönneter eine Laube ab. Das Vereinsheim wurde ebenfalls schon angezündet. Bei den Gartenfreunden geht die Angst um. Am Samstag brannte auch ein ehemaliges Vereinsheim in Ohler.

 Das ist von der Laube von Fred Harmes übriggeblieben. Zum zweiten Mal wurde offenbar in seinem Gartenhaus gezündelt.

Das ist von der Laube von Fred Harmes übriggeblieben. Zum zweiten Mal wurde offenbar in seinem Gartenhaus gezündelt.

Foto: Hans-Peter Reichartz

Seit gestern Morgen hat die heile Welt von Fred und Gertrud Harmes nicht nur kleine Risse — das ältere Ehepaar, er 73, sie 76 Jahre alt, ist am Boden zerstört. Zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate brannte ihre Laube in der Kleingartenanlage Rönneter ab. Und wieder war es vermutlich der unbekannte Feuerteufel, auf dessen Kerbholz bereits mehrere durch Feuer zerstörte Lauben im Rönneter gehen. "Am Mittwoch haben wir das Dach gedeckt, Donnerstag und Freitag haben wir innen gearbeitet. Bis auf kleinere Restarbeiten war alles fertig", sagt Fred Harmes und schluckt: "Ich weiß jetzt gar nicht mehr, ob ich mir das noch einmal antue. Meine Frau ist mit den Nerven am Ende."

Seit August vergangenen Jahres geht in der Kleingartenanlage Rönneter die Angst vor dem Feuerteufel um. Am 17. August brannten zwei Lauben lichterloh. Im Oktober wurde dann zunächst versucht, das Vereinsheim anzustecken, dann standen erneut zwei Gartenhäuser in Flammen. Im November war es wieder soweit: Erneut brannte eine Laube ab. In allen diesen Fällen geht die Polizei von gefährlicher Brandstiftung aus, in zwei Fällen wurde auch Brandbeschleuniger gefunden. Nur der Feuerteufel — den hat die Polizei bis heute nicht gefunden.

Dabei gilt die kleine Anlage mit ihren 29 Gärten als besonders schön und hat schon mehrere Wanderpreise gewonnen. Der Sachschaden lag bis Samstag bei bislang rund 50 000 Euro. Das Feuer in der sanierten Harmes' Laube wird die Schadenshöhe weiter nach oben treiben. Kurz vor vier Uhr wurde die Feuerwehr am Sonntag alarmiert. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte stellte sich schnell heraus: Hier ist nicht mehr viel zu machen. Die Laube brannte bis auf die Grundmauern nieder. Die Ermittlungen der Polizei sind in vollem Gange.

Beweise gibt es nicht

Den Gartenfreunden aus dem Rönneter beschäftigt vor allem eine Frage: War es wieder der unbekannte Feuerteufel? Es gibt im Verein Vermutungen, es werden auch Verdächtigungen geäußert. Doch Beweise gibt es nicht. Merkwürdig ist: Fred Harmes, dessen Gartenhäuschen jetzt schon zweimal brannte, war 20 Jahre Vorsitzender des Kleingartenvereins. Sein Nachfolger, Georg Schöttelndreier, ist auch bereits ein Opfer des Brandstifters geworden. Seine mit viel Liebe renovierte Laube, die er 2001 von den Schwiegereltern übernommen hatte, ist auch ein Raub der Flammen geworden. Jetzt baut er sie wieder auf.

Auch im Kleingartenverband Mönchengladbach ist die Brandserie in der Anlage Rönneter Hauptgesprächsthema. Gestern, nach dem neuerlichen Vorfall im Häuschen von Fred Harmes, lobte der Kreisverband der Gartenfreunde eine Belohnung von 2000 Euro für Hinweise aus, die zur Ergreifung des Täters führen: Telefon 02166 22040.

Ein weiterer Brand beschäftigt seit gestern die Polizei. Am Samstag wurde die Feuerwehr zum ehemaligen Klubheim des Tennisvereins TC Landwehr gerufen. Anwohner hatten gegen 16.40 Uhr Feuer bemerkt. Die Feuerwehr hatte den Brand in dem leer stehenden Gebäude schnell unter Kontrolle. Problematisch war die Lage des Gebäudes. Weil es von der nächsten Wasserstelle so weit entfernt ist, mussten die Feuerwehrleute eine 200 Meter lange Schlauchleitung bis zum Einsatzort legen. Über die Ursache des Brandes ist noch nichts bekannt.

(RP)
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