Mönchengladbach Schlaglöcher kosten 17 Millionen

Mönchengladbach · 4000 Frostschäden hat der Winter auf den Straßen hinterlassen. Allein für die 25 dringendsten Maßnahmen sind 3,7 Millionen Euro nötig, die neu in den Haushalt eingestellt werden müssen. Die Bezirksvertreter quittierten die Hiobsbotschaften mit Kritik und meldeten Beratungsbedarf an.

Schlaglöcher: Mönchengladbachs Buckelpisten
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Dass die Bilanz des letzten Winters düster ausfallen dürfte, was den Zustand der Straßen angeht, war klar — doch so verheerend? 3,7 Millionen Euro müssen nach Ansicht der Verwaltung neu in den Haushalt eingestellt werden, um die Frostschäden mit der höchsten Priorität zu beheben, zusätzlich zu den 1,56 Millionen Euro, die dafür bereits vorgesehen sind. Sollen auch alle neuen Schlaglöcher der Priorität zwei, die binnen der nächsten drei Jahre behoben werden müssten, saniert werden, wären dafür weitere 7,3 Millionen Euro nötig. Zählt man noch diejenigen Frostschäden aus dem Winter 2009/2010 hinzu, die noch nicht repariert sind — gebündelt in 68 bis heute ausstehenden Maßnahmen — kämen noch einmal 4,2 Millionen Euro hinzu. Unter dem Strich stehen dann 16,76 Millionen Euro, wovon der Großteil an allen Ecken und Enden fehlt. Die Schäden der Priorität drei, die langfristig repariert werden können, sind darin noch gar nicht enthalten.

Kein "Flickenteppich"

Olaf Neef, städtischer Fachmann für Straßenunterhaltung, stellte die Prioritätenliste in dieser Woche in den Bezirksvertretungen vor. 3957 Frostschäden hat der Winter demnach gebracht, 1005 (34 Prozent) mehr als der vorangegangene. Die meisten (1449 oder 36,6 Prozent) gab es im Stadtbezirk Süd, die wenigsten (657 oder 16,6 Prozent) im Westen. Um Kosten und Aufwand zu sparen, sollen die Reparaturen nicht einzeln als "Flickenteppich", sondern flächendeckend vorgenommen werden. Dafür werden potenziell größere Maßnahmen mit ohnehin geplanten Reparatur- und Kanalbauprojekten von Stadt und NVV abgeglichen. 140 solcher Maßnahmen in den Prioritäten eins bis drei (dringend, mittel- und langfristig) sieht das Sanierungskonzept der Verwaltung vor. Die Schäden mit der höchsten Priorität sind in dem Konzept in 25 flächendeckenden Maßnahmen gebündelt: zehn im Norden, acht im Osten und sieben im Süden. Der größte Sanierungsbedarf besteht an der Dahlener Straße (720 000 Euro) und der Hubertusstraße (440 000).

Reibungslos ging die Vorstellung des Konzepts in den Bezirksvertretungen (BV) nicht ab. Im Westen zeigte die Verwaltung erst auf Drängen der Politik die Liste mit den 140 Maßnahmen, die in den vier Bezirken anfallen — nicht zuletzt deswegen, weil der Westen keine einzige Straße mit Priorität eins aufweist. Die BV Süd schob den Bericht der Verwaltung sogar in die nächste Sitzung, weil die Politiker erst die Übersicht studieren wollen und einen Einblick in die gesamtstädtische Konzeption forderten. "Außerdem wollen wir wissen, mit welcher Systematik die Stadt die Straßen aufreißt und wie sie Art und Qualität der Arbeiten kontrolliert", so Bezirksvorsteher Karl Sasserath.

(RP)
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