Mönchengladbach Schlafhorst macht Gladbach 2011 dicht

Mönchengladbach · Nun ist es raus: Schlafhorst-Oerlikon beginnt in den kommenden Monaten, den Mönchengladbacher Standort zu schließen. Spätestens Ende 2011 werden die letzten Arbeitsplätze nach Übach-Palenberg verlegt werden. Das bestätigte gestern Unternehmenssprecher André Wissenberg.

Die Vereinbarung sieht vor, dass in den kommenden Monaten zunächst Verwaltung und Administration umziehen sollen. Die Produktion soll je nach Auftragslage spätestens Ende 2011 folgen. In Mönchengladbach wird noch die Rotorspinnmaschine Autocoro gebaut. "Derzeit verbessert sich der Markt leicht”, sagte Wissenberg.

In den vergangenen Monaten verhandelten die Geschäftsführung und der Betriebsrat ein Eckpunktepapier über die Schließung des Mönchengladbacher Standorts aus. Demnach sollen 83 Mitarbeiter entlassen werden. Im vergangenen Jahr war noch von 207 Mitarbeitern die Rede gewesen. Wie viele Mitarbeiter aus Mönchengladbach betroffen sind, ist unklar.

Rund 500 Beschäftigte arbeiten bei Schlafhorst an der Landgrafenstraße. Die meisten davon sind seit mehr als 20 Jahren bei Schlafhorst beschäftigt. "Für uns ist es traurig, dass wir es nicht geschafft haben, den Standort zu halten”, sagte Miguel Jimenez, stellvertretender Vorsitzender des Betriebsrates. "Wir sind froh, dass wir immerhin viele Kündigungen wegverhandeln konnten.”

Für die 83 Mitarbeiter, die entlassen werden sollen, gibt es einen Sozialplan und Interessensausgleich, der allerdings noch nicht unterschrieben ist. Die Gekündigten sollen für ein Jahr in einer Transfergesellschaft unterkommen. Schlafhorst-Oerlikon soll zugesagt haben, dass in dieser Zeit 90 Prozent des Nettogehaltes weiter gezahlt werden.

Mit Schlafhorst verlässt eines der letzten Traditionsunternehmen aus der Textilbranche die Stadt. Wilhelm Schlafhorst gründete die Firma 1882. Sie war einst mit mehr als 5000 Mitarbeitern der größte Arbeitgeber der Stadt.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort