Mönchengladbach Schimmel-Haus: NEW bietet Hilfe an
Mönchengladbach · Seit Mittwoch müssen die Bewohner der zwei Mehrfamilienhäuser an der Wilhelm-Strauß-Straße ohne Wasser auskommen. Der Versorger NEW hatte den Anschluss abgedreht, nachdem der Eigentümer der Immobilien mehrere Rechnungen nicht bezahlt hatte.
Nun wurden neue Details bekannt. Nach Angaben der NEW sollen sich die Rückstände des Eigentümers inzwischen auf rund 30.000 Euro summieren. "Um weiteren Schaden für unser Unternehmen abzuwenden, mussten wir den Anschluss sperren", sagt Vertriebschef Ralf Poll. Gesetzlich sei eine Sperre bereits ab einem Betrag von 100 Euro möglich gewesen, heißt es im Unternehmen.
Das Unternehmen betont jedoch, dass es Eigentümer und Mieter vorgewarnt hätte. "Keiner wird von einer Versorgungssperre überrascht", heißt es bei der NEW. Im Gegenteil: Vor jeder Sperre liege eine lange Kette an Erinnerungen, Mahnungen und einer schriftlichen Sperr-ankündigung. Weil der Eigentümer der Immobilien nicht reagierte, sah sich die NEW zum Handeln gezwungen. Bereits am 9. April seien daher auch die Bewohner der Häuser an der Wilhelm-Strauß-Straße über die geplante Sperrung informiert worden.
Trotzdem trifft das Vorgehen des Versorgers die Mieter - darunter einen Café-Besitzer und den Betreiber eine Döner-Bude - hart. NEW-Vertriebschef Poll bekundet Mitleid mit den Betroffenen: "Für die Bewohner, die vermutlich ihre Nebenkosten bezahlt haben, ist dies verständlicherweise ärgerlich." Auch von der menschlichen Seite seien Sperrungen von Strom-, Gas- oder Wasseranschlüssen dramatisch.
Den Bewohnern rät Ralf Poll daher, sich zusammenzuschließen und einen Vorschlag zur Regulierung zu machen. "Die NEW ist gesprächsbereit und auch offen für unbürokratische Lösungen." Doch das dürfte schwer werden. Angeblich zahlen viele der im Haus lebenden Menschen keine Miete und wohnen dort illegal. Die Stadt konnte sich gestern nicht zu dem Thema äußern - am Brückentag blieb die Verwaltung aus Kostengründen geschlossen.
