Mönchengladbach Sasserather eröffnen neues Dorfzentrum

Mönchengladbach · Drei Jahre lang hat der Verein "Dorfgestaltung Sasserath 11" an dem Umbau des Dorfplatzes und der alten Schule gearbeitet. Am Sonntag feierten die Mitglieder die offizielle Eröffnung und sich selbst für den unermüdlichen Einsatz.

 Die offizielle Eröffnung nahmen Hans Jürgen Matzerath, Angelika Schürings und Axel Ganzweitz vor.

Die offizielle Eröffnung nahmen Hans Jürgen Matzerath, Angelika Schürings und Axel Ganzweitz vor.

Foto: Jörg Knappe

"Alte Schule - Neues Leben". Unter diesem Motto feierten Sasserather Bürger am Sonntag die offizielle Eröffnung der Alten Schule in dem Mönchengladbacher Stadtteil. "Heute wollen wir uns offiziell bei allen bedanken, die uns unterstützt haben", sagte Susanne Trexler zu Beginn der Feier. Gefeiert wurde die Fertigstellung der Idee, einen neuen Dorfmittelpunkt zu schaffen.

 Vor der alten Schule hat der Verein "Dorfgestaltung Sasserath 11" eine Sitzgelegenheit für Jung und Alt geschaffen. Jutta Krämer, Heinz-Günter Portz, Gerda Portz, Hund Aaron und Gudrun Matzerath machen es sich gemütlich.

Vor der alten Schule hat der Verein "Dorfgestaltung Sasserath 11" eine Sitzgelegenheit für Jung und Alt geschaffen. Jutta Krämer, Heinz-Günter Portz, Gerda Portz, Hund Aaron und Gudrun Matzerath machen es sich gemütlich.

Foto: Isabella Raupold

Elf Bürger trafen sich 2013, um gemeinsam zu überlegen, wie man Jung und Alt wieder näher zusammenbringen könne. Denn kurz zuvor ist die Gaststätte des Dorfes abgebrannt. Vielen Bürgern fehlte ein zentraler Ort zum Treffen von Freunden. Zunächst gründeten die Initiatoren den Verein "Dorfgestaltung Sasserath 11". Dann wählten sie die alte Schule als künftigen zentralen Treffpunkt des Dorfes aus.

Hauptsächlich Sasserather Bürger haben die alte Schule umgestaltet. "Wir hatten nur drei Unternehmen, die uns bei bestimmten Sachen geholfen haben", sagte Axel Ganzweitz, Leiter der Bauarbeiten. "Nach dem Feierabend ist man zur Baustelle gegangen. Irgendjemand hatte immer Zeit und war auf der Baustelle, um zu helfen", ergänzte der gelernte Installateur. Die Dorfbewohner halfen, wo sie nur konnten - ganze drei Jahre lang.

Und die Arbeit war nicht einfach: Zu Beginn stand der Abriss der Turnhalle der alten Schule an. "Die Turnhalle hatte die Hausnummer elf. Deshalb findet man die Zahl im Vereinsnamen wieder", erzählte Vereinsmitgründer Hans-Jürgen Matzerath. Dann gestalteten die Helfer den Platz vor der Schule mit Sitzbänken um einen Baum herum und Überdachungen vor dem Gebäude um. Schließlich nahmen sich die Freiwilligen auch das Innere der Schule vor: Boden raus, Decken runter. Behindertengerechte Toiletten, neue Theke, neuen Boden mit Fußbodenheizung rein, und die Wände wurden auch noch frisch gestrichen. Zehn Monaten hat der Innenausbau gedauert.

"Hier ist Heimat entstanden", sagte Bürgermeisterin Petra Heinen-Daubern bei ihrer Rede am Sonntag. Damit meint sie nicht nur die neuen Räume der Schule oder den Vorplatz. Damit richtete sie sich auch an die 126 Mitglieder, die nun im Dorfverein sind. "Das ist fast jeder dritte Sasserather", sagte Angelika Schürings, Vorsitzende des Vereins "Dorfgestaltung Sasserath 11".

Auch Elke Scherer gehört dazu. Vor gut einem Jahr ist sie mit ihrer Familie in das Dorf gezogen. Nun ist sie die Pressereferentin Sasseraths. "Hier will dich jeder erst einmal kennenlernen. Dadurch fühlt man sich sehr schnell wohl. Deshalb habe ich die Aufgabe als Pressereferentin gerne übernommen", sagte die gelernte Mediengestalterin.

Künftig wollen die Bewohner die alte Schule öffentlich für Veranstaltungen vermieten. Ansonsten sollen in dem neuen Zentrum eigene Dorffeste stattfinden. "Rosenmontag haben wir hier schon vor der offiziellen Eröffnung gefeiert", erzählte Hans-Jürgen Matzerath. "Wir hätten die Schule gleich vergrößern sollen, so voll war es hier."

Die nächste Feier findet am 30. April statt, beim Maibaum-Setzten. Im Sommer geht es dann weiter mit dem traditionellen Dorffest und einem Trödelmarkt. Zur Weihnachtszeit wird der Nikolaus für 80 Sasserather Kinder vorbeikommen. Zwischendurch werden die Dorfbewohner die Räume noch für monatliche Treffen nutzen, und der Sasserather Gesangsverein "Sangeslust" mietet die Räumlichkeiten jeden Montag für seine Probestunde an.

Neben dem Trompetenspieler Vladmir Raskin trat der Gesangsverein bei der Feier auf, um sich bei den Bürgern musikalisch zu bedanken. "Unsere nächste Hauptaufgabe wird es sein, das alles mit Leben zu füllen", sagte Axel Ganzweitz. Doch auch das wird den Bürgern dem eigenen Dorf-Slogan nach gelingen: Sasserather packen es an!

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort