Mönchengladbach Wo Musik den Läufern Beine macht

Mönchengladbach · Wenn sich heute Nachmittag am Geroweiher mehr als 3000 Läufer an den Start zum ersten Santander-Marathon begeben, können sie das beschwingt tänzelnd tun. Wahlweise auch energisch ausschreitend.

 Im Gegensatz zum Vorjahr, als eine Halbmarathon-Strecke (21,1 Kilometer) auch durch einige Außenbezirke führte, wird dieses Mal alles in der Innenstadt konzentriert. Der Rundkurs führt durch die City und da vor allem durch das Gründerzeitviertel. Start- und Ziel sind am Geroweiher (Speicker Straße), die Körnerstraße und der Hamerweg sind die östlichsten und westlichsten Punkte auf der Route.

Im Gegensatz zum Vorjahr, als eine Halbmarathon-Strecke (21,1 Kilometer) auch durch einige Außenbezirke führte, wird dieses Mal alles in der Innenstadt konzentriert. Der Rundkurs führt durch die City und da vor allem durch das Gründerzeitviertel. Start- und Ziel sind am Geroweiher (Speicker Straße), die Körnerstraße und der Hamerweg sind die östlichsten und westlichsten Punkte auf der Route.

Foto: Veranstalter, Grafik: dpa

Dass Musik, in großer Gemeinschaft erlebt, nachhaltige Eindrücke macht, weiß in Gladbach wohl keiner besser als Michael (Micky) Hilgers. Der Geschäftsführer des Sparkassenparks holt mit großem Erfolg Stars der Rock-Pop-Szene nach Mönchengladbach. Als Organisator des Santander Marathons kann Hilgers auf entsprechende Erfahrung und viele Kontakte zurückgreifen. "Mit Musik schaffen wir eine engere Verbindung zwischen den aktiven Teilnehmern der Laufwettbewerbe am 3. Juni und den Besuchern", sagt er. Sport, zumal ganz besonders der Laufsport, gehe eine Symbiose mit Musik ein. "Wenn ich jogge, trage ich gern einen Kopfhörer und höre meine Lieblingstitel", erklärt Hilgers. Er weiß, dass Musik in die Beine geht. "Und Musik sorgt für ein besonders schönes Ambiente."

Zusammen mit seinem Mitarbeiter Oliver Leonards, der früher das Horst-Festival auf dem Platz der Republik mit organisierte, entwarf Micky Hilgers das Konzept der so genannten Quickspots. "Auf vier Bühnen entlang der Laufstrecke werden DJs auflegen, dabei berücksichtigen wir die Vielfalt der Geschmäcker der Besucher und haben daher das Repertoire in Zeitzonen gegliedert", erläutert Hilgers. Der musikalische Nukleus liegt klar beim Hotspot Kapuzinerplatz. Dort werden neben Lokalmatador Marwin ("Die Nacht") das prominente Electro-Duo "Junge Junge" und der Dresdner DJ ESKEI83 (Sebastian König) das Publikum beschallen und unterhalten. "Zu hören gibt es vor allem Mainstream-Stücke, eben das, was die Leute gerne hören", erklärt Hilgers.

Der Hotspot auf dem "Kapu" ist Mitte und Ankergrund des musikalischen Rundweges. Der beginnt für die Läufer und Zuschauer knapp zwei Kilometer nach dem Start an der Speicker Straße auf dem Santanderplatz direkt vor der Zentrale des Hauptsponsors Santander Bank. Dort werden prominente Chartbreaker der 1990er- und 2000er-Jahre aus den Lautsprecherboxen ertönen. "Vamos a la playa" wird die Läufer ebenso wenig zu einem gemütlichen Strandspaziergang abbremsen, wie Jennifer Lopez' Hit "Let's get loud" sie zu vorzeitigen Jubelrufen animieren sollte.

Ein paar Laufkilometer weiter, am Quickspot Alte Ulme vor dem gleichnamigen Restaurant in Windberg, geht es musikgeschichtlich weit zurück in die Fifties und Sixties. Soul ist Trumpf, wenn dort zum Beispiel "Inventory on heartaches" von Bob Collins and the Fabulous Five aus North Carolina oder "There's a man" von Joey Irving zu hören sein werden. Ein Raritätenkabinett für Kenner dieser sehr speziellen Musikszene.

Handfester und melodischer Powerrock der Sechziger und Siebziger steht am Quickspot "Schillerplatz" auf dem Programm. "Break on through" von den Doors, "Paranoid" von Black Sabbath, "Don't stop me now" oder "Whole lotta love" von Led Zeppelin werden viele Vertreter der Generation Ü 50 und Ü 60 in verzückter Nostalgie schwelgen lassen. Hits der Achtziger wiederum, darunter "Billie Jean" von Michael Jackson, "Holiday" von Madonnas 1983 erschienenem Debütalbum oder "Flashdance" von Irene Cara, sollen den Quickspot vor dem Minto klanglich versüßen.

Als persönliches sportliches Wettbewerbsmotto dürfen Läufer hier den Song "Take on me" der norwegischen Rockformation A-ha gegenüber ihren unmittelbaren "Konkurrenten" auf der Strecke verstehen. Der Titel bedeutet: "Nimm es mit mir auf!" Toi-toi-toi für ein Rennen mit viel Musik - aber ohne Kopfhörer.

(ri)
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