Mönchengladbach Salafisten planen Open-Air-Vortrag im Februar

Mönchengladbach · Unter dem Titel "Islamophobie in Mönchengladbach" planen die Salafisten eine Kundgebung in der Stadt. Wie im Internet angekündigt wurde, wollen die islamistischen Prediger Pierre Vogel und Sven Lau auftreten.

 Sven Lau plant einen Open-Air-Vortrag in Gladbach.

Sven Lau plant einen Open-Air-Vortrag in Gladbach.

Foto: Isabella Raupold

Der Open-Air-Vortrag sei für Februar geplant. Ein genaues Datum und ein Treffpunkt wurden noch nicht bekannt gegeben. Das werde aber vielleicht auch erst einen Tag vorher geschehen, "da uns die Behörden gerne Streiche spielen und kurzfristig Änderungen bezüglich des Ortes vornehmen", heißt es.

Bereits vor einigen Tagen tauchte im Internet ein Video mit Pierre Vogel auf, in dem er seine "Brüder" in Mönchengladbach aufrief, sich zu organisieren. Auch jetzt heißt es: "Bitte verbreitet die Nachricht, dass der Islam in Mönchengladbach noch lebt, denn wir möchten ein Zeichen in Mönchengladbach setzen. Mobilisiert bitte viele Leute und erscheint zahlreich."

Seit der Auflösung des salafistischen Vereins "Einladung zum Paradies" im August 2011 hatte es kaum noch öffentliche Auftritte der Islamisten in der Stadt gegeben. Der Mönchengladbacher Sven Lau, der zum Islam konvertierte, hielt sich zwischenzeitlich in Ägypten und Syrien auf. Mittlerweile soll er von Gladbach weggezogen sein.

Prediger Pierre Vogel hatte zuletzt im April 2012 seine Rückkehr nach Mönchengladbach angekündigt. Lange Zeit habe er seine Brüder und Schwestern in der Stadt vernachlässigt, sagte er. Damals plante er in Mönchengladbach mindestens fünf Koran-Verteilstände. "Die Zeit des Schlafens ist abgelaufen. Wir gehen auf die Straße, jetzt geht's richtig los", kündigte der Prediger an.

Vogel hatte den Verein "Einladung zum Paradies" bei dem Plan unterstützt, eine Islamschule in Eicken zu bauen. Doch dieses Vorhaben scheiterte. Und falls die Salafisten tatsächlich im Jahr 2012 noch einmal in der Stadt auf die Straße gegangen sein sollten, blieb dies von der Öffentlichkeit unbemerkt. Nun gibt es offenbar einen erneuten Vorstoß, in der Stadt Fuß zu fassen. Wie in vielen anderen Städten sollen auch in Gladbach Dawah-Gruppen gebildet werden, die sich in Privatwohnungen zum Beten und zum Unterricht treffen. Nach Pierre Vogels Worten gibt es in der Stadt zehn bis 20 Anhänger der ultrakonservativen Strömung innerhalb des Islams.

(RP)
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