Mönchengladbach Salafisten: Hängepartie um Grundstück

Mönchengladbach · Löst sich den Verein "Einladung zum Paradies" (EZP) nun auf oder nicht? Bleiben die Salafisten Mieter an der Eickener Straße, oder werden die Verträge gelöst? Für den Grundstückseigentümer hängt jetzt alles allein von der Stadt ab.

Das fordern die Mönchengladbacher Salafisten von Ehefrauen
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Foto: Screenshot Youtube

Denn erst, wenn die Stadt die Genehmigung für den geplanten Lebensmittelmarkt an der Eickener Straße erteile und dafür den Bebauungsplan ändere, könnten die Mietverträge mit EZP für die Wohnung und das Moscheegebäude gelöst werden, erklärte er gestern gegenüber unserer Zeitung.

Auf dem Grundstück rund um die Moschee an der Eickener Straße sollte zunächst ein Islamzentrum entstehen. Doch die Pläne scheiterten. Jetzt gibt es einen Investor, der an der Straße einen 1600 Quadratmeter (mit Nebenflächen rund 2500 Quadratmeter) großen Markt errichten will. Dafür müssen laut Grundstückseigentümer auch benachbarte Areale angekauft werden.

Die Gespräche dafür hätten schon im März stattgefunden. "Der Lebensmittelmarkt muss schon eine gewisse Größe haben, nur so ist das Ganze refinanzierbar", sagte der Grundstückseigentümer gestern. Und nur so könne er auchder Verein EZP die "nicht unerhebliche", vertraglich vereinbarte Entschädigungssumme bezahlen. "Wir hoffen, dass schon in der nächsten Ratssitzung ein beschleunigtes Verfahren für die Änderung der Bebauungsplanes auf den Weg gebracht wird", sagt der Grundstückseigentümer.

Doch bei der Stadtverwaltung ist man zurückhaltend. Im Bauausschuss stand das Thema gestern jedenfalls nicht auf der Tagesordnung. "Wir prüfen zurzeit mehrere Möglichkeiten, wie man das Gelände zukünftig nutzen kann", erklärte Stadtsprecher Wolfgang Speen auf Anfrage. Konkreter wollte er nicht werden.

Der Eigentümer des Grundstücks an der Eickener Straße machte gestern klar: "Noch bestehen die Mietverträge mit ,Einladung zum Paradies', und sie werden nur gelöst werden können, wenn der Einzelhandelsmarkt gebaut werden und die Entschädigung ausgezahlt werden kann." Der Grundstückseigentümer möchte erwähnt wissen, dass ihm viel an einer schnellen Entscheidung bei der Stadt liegt: "Ich möchte nicht, dass es hier noch dreimal brennt."

Unterdessen hat der salafistische Prediger Pierre Vogel in einem Internetvideo angekündigt, dass sein für den 9. Juli in Hamburg angekündigter Auftritt sein vorerst letzter in Deutschland für die "nächsten Jahre" sein werde. Ob diese Aussage in Zusammenhang mit seiner geplanten Auswanderung nach Arabien steht, die er in der aktuellen Ausgabe des Magazins Neon noch für dieses Jahr angekündigt hat, ist unklar. Vogel sagte nur, bei dem Auftritt, dessen genauer Ort erst kurzfristig bekanntgegeben werden soll, werde es eine "Überraschung" geben.

(RP/rl)
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