Mönchengladbach RP und Roncalli sorgen für viel Trubel im Zelt

Mönchengladbach · Die Besucher kamen in Scharen, das Zelt war voll. Beim Familientag der Rheinischen Post im Zirkus Roncalli stellten die Gäste viele Fragen und ließen sich allerlei erklären. Doch zahlreiche Zirkus-Rätsel blieben.

Bilder vom Familientag bei Roncalli
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Foto: Reichartz,Hans-Peter

Ein blauer Ring fliegt in die Luft. Ein roter, gelber und grüner folgen. Luca Pferdmenges jongliert sicher, der Zwölfjährige steht gleich neben dem Souvenir-Stand vor dem blau-weißen Zelt des Zirkus Roncalli. Er trägt ein blaues Shirt mit gelbem Roncalli-Schriftzug, rote Schminke zaubert ihm eine Clownsnase. Schaulustige bleiben stehen und sehen ihm zu — keine Frage, der Junge gehört zum Zirkusteam. Oder etwa doch nicht? "Nein, ich bin nur ein Besucher", sagt der Mönchengladbacher, als er seine kurze Darbietung beendet hat.

Es ist Familientag der Rheinischen Post bei Roncalli, gestern Vormittag, die Sonne scheint, es riecht nach Popcorn und Zuckerwatte. Zwei Stunden lang dürfen die Besucher hinter die Kulissen schauen, der Kostümschneiderin bei der Arbeit zusehen, die Ponys streicheln, die Manege erforschen. Luca hat außerdem noch eine Verabredung: mit dem Jongleur Jemile Martinez.

Lässig in Turnschuhen, schwarzen Shorts und T-Shirt steht der Engländer Jemile Martinez neben Luca, fachsimpelt mit ihm in seiner Landessprache über die Kunst, die beide verbindet. Nachdem der Junge mit seiner Familie eine Vorstellung besucht hatte, kamen die Pferdmenges mit ein paar Artisten ins Gespräch und vereinbarten das Treffen. "Man braucht fürs Jonglieren viel Geduld", erzählt Luca. Es ist seit der Grundschulzeit sein Hobby, er könnte sich auch vorstellen, später Artist zu werden — aber das viele Reisen schreckt ihn ab.

Luca packt seine Ringe wieder in den Rucksack und verabschiedet sich von Jemile Martinez, er will jetzt noch zur Schneiderin, in den Stall und ins Zelt. Auch den Engländer zieht es in die Manege. Dort lässt er an diesem Vormittag Kinder Bälle auf den Fingern balancieren, das Duo Viro zieht den mutigen Nachwuchs an Tüchern mit sich in vier bis fünf Meter Höhe, Betriebsleiter Patrick Philadelphia lässt einen Jungen einen unsichtbaren Boomerang werfen, der prompt einem seiner Mitarbeiter gegen den Kopf knallt. Die Geräusche dazu kommen aus der Soundanlage, deren Können Philadelphia dem Publikum im gut gefüllten Zirkuszelt ebenso erläutert wie die Lichteffekte. Orangefarbene Dreiecke tanzen danach beim Auftritt der 15-Jährigen Lili Paul über den roten Manegenboden, ringsrum werfen Strahler grünes Licht an die Decke, während Lili auf einem Podest ihren Körper verbiegt, als wäre er aus Gummi. Zum Abschluss drehen die Artisten der Gruppe Circustheater Bingo an Seilen hängend Pirouetten und klammern sich hoch oben kopfüber an weiße Tücher. Auf dem Gelände lassen sich Gäste mit dem Zeitungs-Maskottchen Klecks Klever fotografieren, das Ostereier-Schätzspiel der RP ist umlagert.

Die vierjährige Maya sitzt ganz vorne in einer Loge und schaut gebannt zu. "Wie haben die das gemacht?", fragt sie, als zwei Artisten unter der Decke zu schweben scheinen. Mit ihrer Mutter Andrea Peters ist Maya zum Familientag gekommen. Vor dem Caféwagen hat sie sich von einem Clown einen roten Schmetterling ins Gesicht malen lassen, ganz in der Nähe von dem Platz, an dem Luca mit seinen Ringen jonglierte. Auch die Pferde hat sie schon gesehen. "So ein Tag ist eine gute Gelegenheit, sie mal in alles reinschnuppern zu lassen", findet Andrea Peters. Eine komplette Vorstellung will die Mönchengladbacherin mit ihrer Tochter erst ansehen, wenn Maya älter ist.

Dem Mädchen hat der Ausflug zu Roncalli gefallen: "Das war schön", sagt Maya, die zu Hause ein Zirkus-Wandtattoo im Zimmer hat und ihren 4. Geburtstag unter das Motto "Zirkus" stellte. Später will sie mal Artistin werden — oder Polizistin.

(naf)
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