Mönchengladbach Rose für "Red Mick", Zitrone fürs Parken

Mönchengladbach · In den 90er Jahren spielten Simply Red im ausverkauften Wembley-Stadion und im New Yorker Central Park – und überall waren sicherlich mehr Zuschauer als die 8500 Fans, die Freitagabend zum Hockeypark kamen. Da fragt man sich: Wie haben die das in Großbritannien und in Amerika bloß mit dem Parken geregelt?

Simply Red begeistern im Gladbacher Hockeypark
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Simply Red begeistern im Gladbacher Hockeypark

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In den 90er Jahren spielten Simply Red im ausverkauften Wembley-Stadion und im New Yorker Central Park — und überall waren sicherlich mehr Zuschauer als die 8500 Fans, die Freitagabend zum Hockeypark kamen. Da fragt man sich: Wie haben die das in Großbritannien und in Amerika bloß mit dem Parken geregelt?

In Mönchengladbach ging zeitweise gar nichts mehr. Da wurden Autofahrer auf eine harte Geduldsprobe gestellt. Und wenn viele die Vorgruppe, Johannes Oerding mit seiner Band, verpasst hatten, so lag das nicht an mangelnder Wertschätzung, sondern schlichtweg an den Schlangen vor den Parkplatzeingängen.

Doch spätestens ab 21 Uhr war aller Ärger vergessen. Bei Simply Reds Hits wie "Money's Too Tight To Mention", "Holding Back The Years" oder "Something Got Me Started" hielt es keiner mehr auf den Stühlen aus. Die Fans waren aus Süddeutschland, aus den Niederlanden und sogar aus den USA angereist, um Mick Hucknalls Soulstimme zu hören. Und dass die Mehrheit der Anhänger Textsicher ist, wurde vor allem bei dem Hit oder "If Yo Don't Know Me By Know" deutlich.

Da war selbst Red Mick gerührt: "Beautiful", rief er in die Menge. Zum Dank gab es eine Rose aus dem Publikum, die der Sänger in den wieder einsetzenden Regen hielt. Für irgend etwas musste das Unwetter ja gut sein. Wer sich mit Tickets für Simply Red eingedeckt hatte, um sie kurz vor Konzertbeginn auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen, hatte allerdings schlechte Karten. Bei den ausgiebigen Regenschauern und heftigen Windböen konnten sich nur wenige für ein spontanes Open-Air-Vergnügen erwärmen.

Die, die sich in Plastik hüllten und mit Taschentüchern die nassen Stühle abwischten, hatten sich schon lange auf das Konzert gefreut. Zu recht.

(RP)
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