Bei der Mitgliederversammlung, die Kulturdezernent Dr. Gert Fischer in Vertretung für den verhinderten Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners im Rittersaal von Schloss Rheydt souverän leitete, stand der Willicher Goertz also nicht mehr zur Wiederwahl. Der nahm die Gelegenheit wahr, in einem Rückblick auf die dreimal drei Jahre als Vorsitzender der Bylandt-Gesellschaft zurückzublicken.

Dazu gehört nicht nur die Herausgabe von drei Rheydter Jahrbüchern - das dritte allerdings wird erst in einigen Wochen die Druckerei verlassen können -, sondern die Organisation von Matineen im Herrenhaus, eine stadtgeschichtliche Vortragsreihe, Tages-Exkursionen und Kulturreisen. Dezent verschwieg Werner Goertz seine persönliche intensive Begleitung von Anschaffungen der OvBG für das Museum. Dazu zählen historische Gemälde ebenso wie ein Relief-Bildnis (Tondo) aus der berühmten italienischen Renaissance-Werkstatt della Robbia, die Erneuerung des Kassenbereichs und Schaffung zusätzlicher Fläche für Kabinettausstellungen in der Vorburg. Seinem Organisations- und Verhandlungsgeschick ist auch zuzurechnen, dass seit dem Vorjahr nahe dem Autobahnanschluss Schiefbahn an der A 52 Hinweistafeln stehen, die das Denkmal Schloss Rheydt präsentieren. Der Standort ist kein Zufall - Werner Goertz, der in Mönchengladbach aufgewachsen ist, wohnt in Schiefbahn . . .

"Er ist ein netter Kerl, und er ist auch fleißig", eröffnete Dr. Fischer seine Lobrede auf den scheidenden Vorsitzenden, der fortan im Beirat für die OvBG wirken wird. Fischer: "Ihr Einsatz hat etwas bewirkt, das bleibt, das über den Tag hinausgeht", betonte der Kulturdezernent. Auch Museumschef Dr. Karlheinz Wiegmann und OvB-Vizevorsitzender Ulrich Elsen dankten Goertz.

Als einziger Kandidat stand Dr. Rolf Keuchen (67), ehemaliger Deutsch- und Philosophie-Lehrer am Hugo-Junkers-Gymnasium, zur Wahl. Der 1947 geborene Kölner wurde einstimmig zum neuen Vorsitzenden gewählt. Für zunächst drei Jahre. "Ich suche eine Aufgabe, die mich fordert", sagte Keuchen.